Mach Dir Deinen eigenen ChatGPT-Bot​

OpenAI erlaubt Kunden, eigene Varianten von ChatGPT namens GPTs zu erstellen und zu veröffentlichen. Bei Erfolg winken Ausschüttungen.​

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Ein offener Laptop wird von einer Person mit blauem Hemd bedient; über der Tastatur schweben der Schriftzug ChatGPT und einigen abstrakte Symbole

(Bild: CHUAN CHUAN/Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.

GPT-Entwickler Open AI ermöglicht seinen zahlenden Kunden, den Chatbot ChatGPT an eigene Vorstellungen anzupassen. Solche Bots heißen fortan "GPTs". Großkunden können sie für den unternehmensinternen Gebrauch reservieren. Von kleineren Kunden erstellte individuelle Versionen sollen in einer Art Online-Laden aufscheinen, wo sie dann auch von anderen ChatGPT-Abonnenten genutzt werden können. Passiert das häufig, soll der Ersteller für seinen ChatGPT-Bot finanziell belohnt werden.

Programmierkenntnisse sind ausdrücklich nicht erforderlich. Die Anpassungen erfolgen im Konversationsstil direkt mit ChatGPT. Ersteller können ihren GPTs mit zusätzlichen Informationen füttern, sowie angeben, was der angepasste Bot können soll, beispielsweise etwas im Internet suchen, bestimmte Datensätze analysieren oder Bilder erzeugen. Zudem können Ersteller ihren GPTs über eigene Programmierschnittstellen (API) Zugriff auf Daten gewähren. Das hat GPT-Entwickler OpenAI am Montag im Rahmen seiner ersten Entwicklerkonferez OpenAI DevDay bekannt gegeben. Dort hat OpenAI auch ihren GPT 4 Turbo präsentiert.

Ab sofort können GPT-Plus-Abonnenten sich kreativ betätigen und ihren adaptierten ChatGPT-Bot auch öffentlich zugänglich machen. Großkunden (mit Abo für ChatGPT Enterprise) dürfen ab Mittwoch GPTs für den internen Gebrauch bauen. Noch im November soll der GPT Store öffnen, in dem jeder Abonnent nach GPTs suchen und diese dann nutzen kann. Der Store ist in verschiedener Hinsicht durch bekannte App Stores inspiriert; es wird Listen besonders beliebter Bots geben, zudem wird auch OpenAI manuell GPTs in bestimmten Kategorien vor den Vorhang stellen.

Nicht zugelassen sind GPTs für Erwachsenenunterhaltung, sowie solche, die Hass schüren oder Betrug unterstützen. Details zur finanziellen Entlohnung nennt OpenAI noch nicht. Seinen Enterprise-Abonnenten verspricht das Unternehmen, keine Daten zu nutzen, die bei der internen Nutzung der GPTs anfallen. Die Administratoren der Enterprise-Kunden können außerdem bestimmen, ob ihre Mitarbeiter bei der Arbeit auch externe GPTs nutzen dürfen oder nicht.

Anlass für das neue Angebot ist, einerseits, dass sich manche Anwender eigene Befehlssätze ("prompts") für ChatGPT erarbeitet haben, die detaillierte Anweisungen enthalten; sie setzen diese Prompts immer und immer wieder ein, der variable Teil mag dann vergleichsweise klein ausfallen. Diese Arbeit lässt sich durch selbst angepasste GPTs vereinfachen.

Andererseits ist sich OpenAI sicher, dass es nicht alle Weisheit gepachtet hat; die besten Ideen für Chatbots würden vielmehr aus der Menge der Anwender kommen. Und davon hat ChatGPT nach Unternehmensangaben inzwischen 100 Millionen pro Woche. Dazu kommen mehr als zwei Millionen externe Developer.

(ds)