Machtkampf um Satelliten-TV in den USA

Echostar versucht mit einem neuen Kaufangebot für Hughes, den Konkurrenten News Corporation beim Digital- und Satelliten-TV auszustechen.

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Von
  • Clemens Gleich

In den USA ist der Kampf um die Vormachtstellung beim Satellitenfernsehen vollends entbrannt. Dabei scheint Rupert Murdochs News Corporation gegenüber dem Satellitenanbieter Echostar den Kürzeren zu ziehen. Echostar will die Satelliten-Sparte von General Motors kaufen und damit Murdoch ausbooten. Dieser plante, seine erfolgreichen TV-Aktivitäten durch den Kauf von Hughes auch über das Satellitennetz in den USA auszudehnen.

Wie Echostar nun mitteilte, will die Firma für die GM-Tochter Hughes Electronics, durch DirecTV gut im Geschäft mit Digital- und Satelliten-TV in den USA, rund 32 Milliarden US-Dollar bieten. Dies entspreche einem Wert von 22,83 Dollar je Aktie; die Aktionäre sollen für jede Hughes-Aktie 0,75 Echostar-Papiere erhalten. Das Geschäft schließe die Übernahme von Hughes-Schulden in Höhe von 1,9 Milliarden Dollar ein.

Damit greift Echostar direkt den großen Konkurrenten an. Murdoch verhandelt seit Monaten mit GM über Hughes Electronics – bisher ohne sichtbaren Erfolg. Unterstützt wird der Medienzar dabei von Microsoft, die einen Teil der Rechnung begleichen sollen. Microsoft ist bereits mit DirecTV verbandelt, da das Unternehmen als Vertreiber und Dienstleister für Microsofts digitalen Videorecorder Ultimate TV auftritt. Außerdem soll der Software-Konzern eine spezielle Version von Ultimate TV an Murdoch liefern.

Hughes Electronics ist für Murdoch und Echostar vor allem wegen DirectTV interessant, dem derzeit größten Anbieter von Satellitenfernsehen mit zwölf Millionen Abonnenten. Echostar selbst kommt nur auf 5,5 Millionen Kunden. Murdoch wiederum hat bisher in den USA überhaupt kein Standbein beim Satelliten-TV und will sich dieses über DirectTV schaffen. Nach Ansicht des Wall Street Journal könnte ein Deal Echostar-Hughes jedoch starken Gegenwind durch ein Antitrust-Verfahren bekommen. (cgl)