Macworld: Microsoft steht hinter Mac OS X

Auf der MacWorld Expo hat sich Kevin Browne, General Manager der Macintosh Business Unit von Microsoft, zu Apple und Mac OS X bekannt.

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Von
  • Andreas Beier

Auf der MacWorld Expo hat sich Kevin Browne, General Manager der Macintosh Business Unit von Microsoft, zu Apple und Mac OS X bekannt. Das 1997 auf fünf Jahre abgeschlossene Technology Licensing Agreement zwischen Apple und Microsoft laufe zwar nächstes Jahr aus, am Verhältnis der beiden Firmen ändere dies aber nichts, sagte er. Man verdiene gut mit den Macintosh-Produkten -- 500.000 Office-2001-Pakete habe Microsoft bisher verkauft -- und man laufe ja vor Geld nicht davon.

Browne gab außerdem Details zum kommenden Office-Paket für Mac OS X bekannt. Die Programmsammlung bestehend aus Word, Excel, PowerPoint und dem E-Mail-/Personal-Information-Manager Entourage soll im Herbst nach Erscheinen von Mac OS X 10.1 auf den Markt kommen. Die Programme würden vollständig an die Systemoberfläche Aqua angepasst. Paletten sollen sich beispielsweise mit dem gleichen visuellen Effekt in der Toolbar einfügen wie Fenster im Dock. Durch Nutzung der Quartz-Bibliothek ließen sich in allen Programmen Bilder und Diagramme transparent darstellen. Dokumente sollen sich problemlos mit Office 2001, XP und 97 austauschen lassen. Für Browne steht fest, dass Office für Mac OS X liefert, was Apples neues Betriebssystem verspricht. In den USA soll das Update von der alten Version 149 Dollar kosten. Deutsche Preise stehen noch nicht fest.

Die Entwickler in Redmond überarbeiten aber nicht nur die 25 Millionen Zeilen Quellcode von Office, sondern widmen sich auch Mac-OS-X-Versionen von anderen Microsoft-Produkten. So soll in Kürze eine Preview-Version des Windows Media Player für auf den Mac-Seiten des Microsoft-Server zum Download bereit stehen. Wie das Windows-Pendant will Microsoft ihn mit der aktuellen Version 8 der Windows Media Codecs ausstatten und damit Mac-Anwendern eine Fülle von Videos und Musik erschließen, wie es sie etwa unter WindowsMedia gibt. Für das klassische Mac OS ist bereits seit längerem der Media Player 7 erhältlich.

Ganz neu ist der MSN Messenger Version 2, der bereits zum Download erhältlich ist. Neben Instant-Messaging-Funktionen bringt er die Möglichkeit mit, Gruppen-Chats zu veranstalten. Personen, die gerade nicht online sind, schickt das Programm wahlweise Nachrichten auf einen Pager -- zumindest in den USA. Auf Wunsch informiert der MSN Messenger, wenn neue E-Mails in einem Hotmail-Account eingetroffen sind. Microsoft verspricht überdies volle Kompatibilität mit dem Windows Messaging seines kommenden Betriebssystems Windows XP. Grundlage dafür ist der Einsatz der .NET-Messaging-Dienste. Allerdings fehlen dem Mac-Programm Funktionen für Dateiübertragungen, Voice-over-IP und Videokonferenzen.

Die finale Version des Internet Explorer 5.1, der bisher erst in einer Preview-Version mit Mac OS X ausgeliefert wird, soll wie Office X im Herbst fertig sein. Eine verbesserte "Tasman"-Rendering-Engine wird Web-Seiten angeblich noch genauer darstellen als bisher. Über die Zukunft des E-Mail-Programms Outlook Express hat Microsoft noch nicht entschieden. (adb/c't) / (se)