Macworld: Profi-Studio-Software für Hobby-Musiker

Apple hat sein "iLife"-Paket für Multimedia-Anwender runderneuert und um ein weiteres Programm -- "Garage Band" -- ergänzt. Und der Apple-Chef freut sich über den anhaltenden Erfolg des Online-Musikgeschäfts.

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Apple hat sein "iLife"-Paket für Multimedia-Anwender runderneuert und um ein weiteres Programm ergänzt.

iPhoto 4 beherbergt nun bis zu 25.000 Bilder -- beim Bearbeiten entstehen angeblich keine Wartezeiten. "Smart Albums" sollen das Sortieren und Verwalten von Fotos erleichtern und hübschere Übergänge Diaabende erträglicher machen. Per Rendezvous soll man seine Bilder mit anderen Mac-Besitzern im Netz teilen können. Ab März können endlich auch Europäer gedruckte Fotos und Fotoalben direkt aus iPhoto heraus bestellen, so Jobs.

Movie 4 vermag nun auch von Apples Webcam iSight Aufnahmen zu importieren und Videoclips direkt in der Timeline zu trimmen. Es gibt neue sowie überarbeitete Titelstile und -effekte -- darunter im 3D-Star-Wars-Look -- und verbesserte Tonwerkzeuge.

iDVD 4 zeichne sich durch überarbeitete Menüvorlagen und Diashows, aber auch durch einen wesentlich besseren Kompressionsalgorithmus aus, so Jobs. Trotz höherer Qualität passten nun zwei Stunden Videomaterial auf eine DVD.

Bei iTunes 4.2 hat sich nichts getan; Jobs wurde aber nicht müde, den Erfolg des iTunes Music Store zu propagieren. Nach 30 Millionen verkauften Liedern liege Apple "ganz vorn" und vergrößere den Abstand zur Konkurrenz ständig; der Marktanteil betrage knapp 70 Prozent. "Es ist großartig, mal über die üblichen fünf Prozent zu kommen", sagte der Apple-Chef augenzwinkernd. 500.000 Stücke gibt es mittlerweile in dem Online-Shop zu kaufen, neuerdings auch 12.000-Klassiktitel von Decca und Deutsche Grammophon. Verrückte Welt: Ein Kunde hat bislang 29.500 US-Dollar im iTunes Music Store ausgegeben.

Das jüngste Mitglied in der iLife-Familie heißt "Garage Band", basiert vermutlich auf Logic Audio des deutschen Herstellers Emagic, den Apple vor einem halben Jahr übernahm, und entlockte dem Publikum den bis dahin größten Beifall. Zur Präsentation des Musik-Kompositionsprogramms für Einsteiger holte Jobs John Mayer auf die Bühne. Der zeigte, wie man über ein MIDI- oder USB-Keyboard ohne Profi-Kenntnisse 50 Instrumente abspielt und aufnimmt -- in angeblich völlig neuer Qualität. "Nie zuvor klang eine synthetische Gitarre so realistisch", schwärmte der Popmusiker. Alternativ kann man Live-Musik auf Platte aufzeichnen. 64 Spuren lassen sich in Echtzeit mischen, mit 1000 Loops und 200 Audioeffekten anreichern. Fertige Lieder landen per Mausklick in iTunes und von dort auf dem iPod, in den eigenen iMovie-Filmproduktionen oder als Hintergrundmusik in den iPhoto-Präsentationen.

"iLife '04" soll am 16. Januar auf den Markt kommen und 49 Dollar kosten. Käufer neuer Macs erhalten es kostenlos dazu. Für 99 Dollar bietet Apple das "Jam Pack" für Garage Band an, das über 100 weitere Instrumente und 15 Gitarren-Amp-Simulationen enthält. Zum gleichen Preis gibts im Store ein USB-MIDI-Keyboard. (se)