Madsack baut Online-Auftritt trotz Verlusten aus

Die hannoversche Verlagsgruppe Madsack kalkuliert dieses Jahr einen Verlust von sechs Millionen Mark in der Online-Sparte ein.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Axel Vahldiek

Die hannoversche Verlagsgruppe Madsack hat auf Ihrer Bilanz-Konferenz bekanntgegeben, dass sie dieses Jahr einen Verlust von sechs Millionen Mark in der Online-Sparte einkalkuliert. Der Verlag dürfte aber keineswegs durch die Verluste gefährdet sein: der Gesamtumsatz stieg letztes Jahr um 4,7 Prozent auf 920 Millionen Mark, in diesem Jahr soll die Milliarden-Grenze überschritten werden. Die Verluste im Online-Bereich erklärt der Madsack-Geschäftsführer Haak mit dem Zwang, angesichts des heraufziehenden Internet-Zeitalters frühzeitig agieren zu müssen, um sich den veränderten Interessen vor allem der jüngeren Mediennutzer anzupassen und Märkte zu besetzen. Schließlich müsse sich auch ein regional ausgerichteter Verlag dem "gigantischen Umbruch der Medienlandschaft" stellen.

Die weiteren Planungen der Verlagsgruppe richten sich im Online-Bereich auf die Entwicklung oder den Zukauf einer Text-Suchmaschine sowie die Zusammenarbeit mit Online-Reisebüros und Onlinebanking-Anbietern. Wie diese Neuerungen umgesetzt werden sollen, ist bei Madsack bisher noch nicht genau festgelegt worden.

Madsack will sich auch auf das Internet-TV vorbereiten. Erfahrungen in der Fernsehwelt hat die Verlagsgruppe über die Tochterfirmen TVN Television Programm- und Nachrichtengesellschaft sowie die TVIS Television Video Informationsservice bereits sammeln können, wobei letztere auch bereits in der Lage ist, Fernsehinhalte online zu bringen. Internet-TV habe ein großes Potenzial, so Haak, zum Beispiel für die Übertragung von Parteitagen oder Hauptversammlungen von Aktiengesellschaft bis hin zur Abstimmung per elektronisch verschlüsselter Signatur. Die noch bestehenden technischen Probleme und Unzulänglichkeiten für TV-Live-Übertragungen übers Internet seien sicher in wenigen Jahren behoben.

Ebenso will Madsack elektronische Dienstleistungen seines Rechenzentrums oder seiner Vertriebs- und Logistik-Töchter auch anderen Unternehmen anbieten. Im Drittgeschäft ließen sich Software oder spezielle Anzeigen-Rubriken-Suchmaschinen vermarkten. Zu diesen Projekten gehört auch der Aufbau eines EDV-gestützten Fußball-Tabelleninformationssystems für alle Klassen. Dies werde zunächst landesweit in Zusammenarbeit mit dem niedersächsischen Fußballverband bis Ende dieses Jahrs entwickelt und dann auch sehr schnell bundesweit ausgeweitet, sagte Haak. (axv)