Manipulierte Kreditkarten ohne Limit
An Weihnachten und Silvester 2012 schlugen Kriminelle zu und räumten dabei rund 11 Millionen US-Dollar ab. Ein Tageslimit störte sie nicht. Das hatten sie sich zuvor selbst heraufgesetzt.
Mit der Manipulation von Kreditkartenlimits haben Kriminelle bis zu 11 Millionen US-Dollar ergaunert. Das berichtet der Security-Blogger Brian Krebs. Bisher sollen die Kriminellen zweimal zugeschlagen haben – das erste Mal an Weihnachten 2012 und das zweite Mal zum Jahreswechsel. Visa hat bereits eine Warnung an Kreditkartenaussteller herausgegeben, da weitere Betrugsversuche zu erwarten sind.
Zwar ist bisher nicht bekannt gegeben worden, welches Kreditkarten-Unternehmen genau betroffen ist, allerdings gibt Visa an (PDF-Datei), dass die Kriminellen auf jeden Fall Zugriff auf die Systeme der Firma haben. Nur so ist es möglich, dass mit einer kleineren Zahl von Prepaid-Kreditkarten die besagten Millionen in einem sehr kurzen Zeitraum abgehoben werden konnten – die Karten sind normalerweise mit einem Tageslimit ausgestattet, das nicht überschritten werden kann. Die Gauner änderten diese Limits und hoben innerhalb von wenigen Stunden an circa 1000 verschiedenen Geldautomaten weltweit beliebig hohe Summen ab – teilweise bis zu 500.000 US-Dollar über eine einzige Karte.
Brian Krebs weist darauf hin, dass ein solcher Kreditkartenbetrug nicht neu ist. In 2011 verlor das Finanzunternehmen Fidelity National Information Services (FIS) rund 13 Millionen US-Dollar, da sich Kriminelle Zugang zu WildCard Systems Inc. verschafft hatten, einer Firma, die Prepaidkarten anbietet und die FIS aufgekauft hatte. Die Gauner klonten einige wiederaufladbare Prepaid-Kreditkarten. Gleiches soll 2008 auch RBS Worldplay passiert sein. Zudem erinnert der Betrug an recht genau choreographierte Verbrechen wie etwa den Sekunden-Bankraub in US-Kasinos. (kbe)