Mannesmann Arcor plant Ortsnetze in 50 Städten

Der Telefonanbieter Mannesmann Arcor will die Deutsche Telekom mit weiteren Preissenkungen und einem Ausbau der Ortsnetze unter Druck setzen.

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Von
  • Dusan Zivadinovic

Der Telefonanbieter Mannesmann Arcor (Freigelände, Stand K09/1) will die Deutsche Telekom mit weiteren Preissenkungen und einem Ausbau der Ortsnetze unter Druck setzen. Einen Tag nach der Telekom kündigte das Unternehmen ebenfalls für den 1. März eine Senkung der Telefongebühren an.

Nach 21.00 Uhr können Kunden dann quer durch Deutschland für vier Pfennig pro Minute telefonieren. Das seien 30 Prozent weniger als bisher, teilte die zweitgrößte deutsche Festnetzgesellschaft am Mittwoch auf der CeBIT in Hannover mit. Die Preise gelten für die drei Tarifbereiche Call-by-Call, Pre-Selection und ISDN. Analoganschlüsse sind bei Mannesmann nicht zu bekommen. Das Unternehmen muss nämlich in der Regel die "letzte Meile" von der Telekom mieten, und dafür monatlich an die Telekom 25,40 Mark zahlen; nennenswerte monatliche Einnahmen sind dem Telekom-Mitbewerb daher nur bei ISDN-Anschlüssen möglich.

Mit dem neuen Sparpreis verlängert sich den Mannesmann-Angaben zufolge die Nebenzeit (21.00 bis 7.00 Uhr) um eine Stunde. Auch zwischen 18.00 und 21.00 Uhr und am Wochenende zwischen 7.00 und 21.00 Uhr gebe es künftig bei den drei Tarifen für sämtliche Entfernungszonen nur noch einen Minutenpreis von fünf Pfennig. In der Hauptzeit zahlen Arcor Kunden nach wie vor 18 Pfennig pro Minute.

Im vergangenen August hatte Mannesmann Arcor als erster bundesweiter Telefonanbieter auch bei Ortsgesprächen den Kampf mit der Telekom aufgenommen, jedoch nur regional beschränkt. Nun soll die Zahl der angeschlossenen Städte bis Mitte des Jahres von zehn auf 50 steigen. "Mit dieser Ausbauplanung erreichen wir über 20 Millionen Menschen, das entspricht rund 25 Prozent der Bevölkerung", sagte Vorstandschef Harald Stöber.

Im vergangenen Jahr setzte die Arcor-Gruppe mit den Tochterunternehmen o.tel.o und germany.net rund 1,3 Milliarden Euro um. Für das laufende Jahr erwartet Stöber einen Gesamtumsatz von zwei Milliarden Euro. Die Gewinnschwelle soll im kommenden Jahr erreicht werden. Ende 1999 beschäftigte das Unternehmen 7.913 Mitarbeiter. Die Übernahme von Mannesmann durch den britischen Konzern Vodafone soll nach Worten von Stöber keine Abspaltung nach sich ziehen. "Vodafone hat ein klares Bekenntnis zu Arcor abgegeben. Arcor ist Bestandteil von Vodafone in Deutschland." (dz)