Mark Zuckerberg persönlich soll KI-Training mit Raubkopien erlaubt haben

In einem US-Rechtsstreit um das Training von KI-Modellen sind Aussagen ans Licht gekommen, die Meta-Chef Mark Zuckerberg und seine Entwickler belasten.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 15 Kommentare lesen
WeiĂźes Copyright-Symbol

(Bild: MR Gao/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.

Meta-Chef Mark Zuckerberg persönlich soll seinen Entwicklern gestattet haben, raubkopierte Inhalte für das Training von Metas KI-Modellen zu verwenden. Die Entwickler hätten zudem gezielt Hinweise auf das Urheberrecht aus dem Material entfernt. Das werfen die Anwälte mehrerer prominenter US-Autoren Meta in einem Rechtsstreit vor einem kalifornischen Gericht vor.

In den vor Kurzem veröffentlichten Dokumenten berufen (PDF) sich die Anwälte der Autoren auf Aussagen von Angestellten von Meta sowie auf interne Meta-Korrespondenz. Demzufolge soll Metas KI-Team nach "Eskalation zu MZ" die Freigabe erhalten haben, Daten von LibGen für das Training der Llama-Modelle zu nutzen. "MZ" stehe für Mark Zuckerberg. Die Anwälte der Autoren beschreiben LibGen als Sammlung von Raubkopien urheberrechtlich geschützter Werke. Allen Entscheidungsträgern inklusive Zuckerberg sei bewusst gewesen, dass es sich bei den Daten um Raubkopien handelte.

Die Meta-Entwickler hätten zuvor gezögert, die Daten zu nutzen. Ein Angestellter habe geschrieben: "Das Nutzen von Tauschbörsen an einem Unternehmens-Laptop fühlt sich nicht richtig an." Meta soll zudem eingeräumt haben, Hinweise auf das Urheberrecht aus E-Books und wissenschaftlichen Artikeln von LibGen entfernt habe. Die Anwälte der Autoren meinen, damit habe der Konzern auch verhindern wollen, dass in den Antworten der KI auf Fragen von Nutzern Hinweise auf urheberrechtlich geschütztes Material auftauchen. Laut dem Dokument mussten die Meta-Entwickler auch selbst urheberrechtlich geschütztes Material auf Tauschbörsen hochladen, um überhaupt etwas herunterladen zu können.

In dem Rechtsstreit werfen die US-Autoren Sarah Silverman, Richard Kadrey und Christopher Golden dem Facebook-Konzern Meta unter anderem vor, ihre Bücher illegalerweise für das Training von KI-Modellen genutzt zu haben (Kadrey et al. v. Meta Platforms, Inc.). Außerdem verstießen die Antworten der KI-Modelle selbst gegen das Urheberrecht. Im September 2023 wies das Gericht die meisten Vorwürfe der Autoren zurück, jedoch nicht den Vorwurf dass das Training der KI-Modelle mit den geschützten Werken das Urheberrecht verletzt. Meta antwortete bis zur Veröffentlichung dieser Meldung nicht auf eine Anfrage von c't.

(cwo)