Marktbeobachter warnen vor DRAM-Überproduktion

Asiatische Hersteller wie Samsung setzen ihre Hoffnungen auf einen guten Start von Windows Vista. Diese Hoffnung könnte sich als trügerisch erweisen, meinen Marktbeobachter laut "Wall Street Journal".

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Analysten warnen DRAM-Hersteller davor, ihre Hoffnungen zu sehr auf eine gute Markteinführung von Windows Vista zu setzen. Das Wall Street Journal berichtet, die Chiphersteller in Asien rechneten damit, dass sich die Verbraucher angesichts des durch Microsofts kommendes Betriebssystem gestiegenen Ressourcenhungers neue Hardware zulegen. "Wenn Vista nicht fliegt, werden wir alle am Boden bleiben", zitiert der Bericht Ben Tseng, Manager des taiwanischen Herstellers ProMOS Technologies.

Anfang November war der Branchenverband Semiconductor Industry Association (SIA) in seiner Prognose davon ausgegangen, dass Windows Vista den DRAM-Markt stark belebe. Die Marktforscher von iSuppli erwarten ein Wachstum des DRAM-Marktes von geschätzten 32,5 Milliarden US-Dollar in diesem Jahr auf 35,9 Milliarden im nächsten Jahr. OEM-Hersteller wollen in einem PC 2 GByte DRAM verbauen, wird Tsend zitiert. Microsoft selbst gibt als Hardware-Empfehlung mindestens 512 MByte an.

Doch die wachsende Produktionskapazität könne auch die Nachfrage übersteigen, just vor dem Hintergrund, dass Hersteller wie Samsung aggressiv versuchen würden, Marktanteile zurückzugewinnen. Dieser plant laut Wall Street Journal eine Steigerung der DRAM-Auslieferung im kommenden Jahr um 90 Prozent, während das durchschnittliche Wachstum der gesamten Branche auf 65 Prozent taxiert wird. iSuppli geht aber davon aus, dass Windows Vista 2007 einen Marktanteil unter den PC-Betriebssystemen von etwa 10 Prozent erreichen und sich erst im Jahr darauf durchsetzen werde. (anw)