Marktforscher: Apple löscht fast 50.000 Apps aus dem App Store

Apple hatte bereits angekündigt, gegen veraltete iOS-Programme vorzugehen. Der "Big Purge" ist aktuell voll im Gang, hat ein App–Researcher festgestellt.

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App Store

Apps auf einem iOS-Gerät

(Bild: dpa, Alex Heinl)

Lesezeit: 2 Min.

Im September hatte Apple mitgeteilt, dass Anwendungen, die nicht mehr funktionieren, lange nicht mehr aktualisiert wurden oder nicht mehr aktuellen Richtlinien entsprechen, künftig aus dem App Store für iPhone und iPad entfernt werden sollen. Dieser "Big Purge" im iOS-Onlineladen scheint mittlerweile in vollem Gang zu sein: Wie das App-Marktforschungsunternehmen SensorTower ermittelt hat, wurden allein im vergangenen Oktober rund 47.300 verschiedene Anwendungen weltweit gelöscht.

Das entspricht dem 3,4-fachen von Apples regulärer Entfernungsrate, so SensorTower, die normalerweise im Schnitt bei 14.000 Apps pro Monat liegt (gemessen von Januar bis September). Besonders stark betroffen war demnach mit 28 Prozent die Spielekategorie. Apple hatte die Ankündigung Anfang September gemacht und zunächst eine Deadline für den 7. September gesetzt. Entwickler, die sich zuvor meldeten, konnten eine "Grace Period" von 30 Tagen erhalten, um die Apps zu ändern.

Apple nannte mehrere Kategorien von Apps, die entfernt werden sollten, blieb in seiner Wortwahl aber recht vage. So geht es dem Unternehmen offenbar darum, dafür zu sorgen, dass möglichst viele Apps für die aktuellen iOS-Versionen optimiert sind. Man werde "Apps in allen Kategorien" untersuchen, um sicherzustellen, "dass diese wie erwartet funktionieren" und "nicht veraltet" sind. Ebenso müssten sie sich an Apples aktuelle Review Guidelines für Apps halten. Namen von Apps dürfen nur noch 50 Zeichen lang sein, was Suchschummeleien vermeiden soll.

Problematisch an dem Vorgehen ist die Tatsache, dass es durchaus noch Apps gibt, die seit längerem nicht mehr aktualisiert wurden, aber dennoch viel genutzt werden – und auch weitgehend funktionieren. Apple warnt seine Nutzer seit längerem beispielsweise vor Apps, die noch mit reinem 32-Bit-Code kommen, weil sie die mittlerweile auf 64-Bit-Basis arbeitende Plattform ausbremsen können. Im App Store waren im September rund zwei Millionen Apps vertreten. (bsc)