Marktforscher sehen große Zukunft für ZigBee-Funktechnik
Im kommenden Jahr sollen weltweit eine Million Schaltkreise für ZigBee (Funktechnik nach IEEE 802.15.4) verkauft werden. Bereits Ende 2006 könnten es sogar 80 Millionen sein.
Die Marktforscher von ABI Research sprechen der heute noch bedeutungslosen ZigBee-Funktechnik großes Potential zu. In den nächsten Jahren werde die Verbreitung von ZigBee-Funknetzen explosionsartig wachsen, heißt es in der aktuellen Studie ZigBee and 802.15.4 Wireless Networks.
ZigBee soll die teure Vernetzung von Industrieanlagen ersetzen und auch eine Funkschnittstelle etwa für intelligente Haushaltsgeräte bereitstellen. ZigBee-Geräte sollen wie bei den Funknetzen WLAN und Bluetooth miteinander lokale Netzwerke bilden. Die ZigBee-Alliance, ein Zusammenschluss von Halbleiterherstellern, Entwicklern und Anwendern, der neben Motorola unter anderem auch Mitsubishi und Philips angehören, will die Funktechnik für Steuerungs- und Überwachungssysteme und beispielsweise intelligente Sensoren nutzen.
Die Marktforscher gehen davon aus, dass im kommenden Jahr weltweit eine Million ZigBee-Schaltkreise verkauft werden. Bereits Ende 2006 sollen es sogar 80 Millionen sein. Die Kurzstreckenfunktechnik werde sich zunächst bei Industrieelektronik und Automatisierung durchsetzen, die Heimvernetzung folge als zweiter Schritt, heißt es weiter. Nach kurzer Übergangszeit werde ZigBee seinen Siegeszug, der in den USA und Europa beginne, dann auch in Asien antreten.
ZigBee baut auf der IEEE-Spezifikation 802.15.4 auf. Der Kurzstreckenfunk ist in der Lage, automatisch nach freien Funkkanälen zu suchen und soll sich mit anderen Funknetzwerken vertragen. Außer dem weltweit frei verfügbaren ISM-Bereich (Industrial Scientific and Medical) bei 2,4 Ghz stehen in Europa Frequenzen bei 868 Mhz und in den USA bei 915 MHz für ZigBee zur Verfügung. Im 2,4-GHz-Band soll ZigBee Übertragungsraten von bis zu 250 kBit/s erreichen. Das Netzwerkprotokoll des Funknetzes baut auf sichere Übertragung durch hohe Redundanz. Die Reichweite wird je nach Sendeleistung voraussichtlich bei 10 bis 75 Metern liegen. Anfang Juni des vergangenen Jahres hatte der US-amerikanische Halbleiter-Produzent Motorola während der Veranstaltung "ZigBee Alliance European Open House" in Berlin erstmals lauffähige Hard- und Software für ZigBee demonstriert. (tol)
