Marktforscher warnen vor Überbewertung Googles

Forrester Research weist erneut darauf hin, dass Google vor einem möglichen Börsengang höher bewertet wird, als der Suchmaschinenbetreiber wegen starker Konkurrenz tatsächlich ist.

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Die Marktforscher von Forrester Research sind anscheinend seit einiger Zeit darum besorgt, dass ihre Kunden den Suchmaschinenbetreiber Google überbewerten könnten. Bereits Anfang Februar warnte Forrester-CEO George Colony davor, der Börsengang des Suchmaschinenbetreibers könne in eine veritable Spekulationsblase münden. Google hätte zu viele Feinde, sodass das Unternehmen mit einem vermuteten Marktwert von 15 Milliarden US-Dollar zu hoch bewertet sei. Nun schiebt Forrester eine Mitteilung nach, um noch einmal auf die Problematik hinzuweisen.

Dem Fortkommen Googles seien Grenzen gesetzt, heißt es nun. Seine Dominanz sei insbesondere durch Microsoft und Yahoo gefährdet, bezieht sich Forrester auf eine eigene Studie vom 23. Februar. "Google hat bei Suchanfragen und bei bezahlten Einträgen ein enormes Wachstum erlebt", sagt Analystin Charlene Li. "Google wird auch weiterhin innovative Techniken bieten, aber es kann nicht alles für jeden bieten."

Google-Nutzer besuchten auch Portale wie von Yahoo oder MSN, die ihren Besuchern eigene Suchmöglichkeiten anbieten, und zwar möglichst nahe platziert an viel genutzten Angeboten wie Yahoo Mail oder Hotmail von Microsoft. Außerdem verlöre sich die Bedeutung des bisherigen technischen Vorsprungs von Google bei seinem PageRank-Algorithmus, denn das Web entwickle sich weg von einem Hypertext-Medium hin zu neuen Arten von Inhalten wie Datenbanken.

Google werde vor diesem Hintergrund nur in einem von drei "Suchmaschinenschlachten" gewinnen und als Pay-for-Perfomance-Suchanbieter Marktführer bleiben. Bei der integrierten oder Desktop-Suche werde Microsoft spätestens mit Erscheinen von Windows Longhorn obsiegen, während sich Yahoo als Portal durchsetzen werde.

Über einen eventuellen Börsengang Googles wird seit einiger Zeit spekuliert. Im Oktober 2003 hieß es, der Suchmaschinenbetreiber plane einen schnellstmöglichen Gang an die Börse. Im Dezember berichteten Medien, Google könne von der Börsenaufsicht gar zu einem schnellen Börsengang gedrängt werden. (anw)