Marktführer im PC-Geschäft verlieren im deutschen Markt

Die Flaute im Geschäft mit PCs scheint in Deutschland vor allem die Marktführer zu treffen.

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Von
  • Jürgen Kuri

Die Flaute im Geschäft mit PCs scheint in Deutschland vor allem die Marktführer zu treffen; besonders die PC-Platzhirsche verlieren weiterhin Anteile. Im Vergleich zum Vorjahr setzte Fujitsu Siemens im zweiten Quartal 20,5 Prozent weniger ab. Compaq machte einen Verlust von 35,8 Prozent, gab das Marktforschungsinstitut Gartner Dataquest am heutigen Montag bekannt.

"Der deutsche PC-Markt verzeichnet das schlechteste Ergebnis in seiner Geschichte", sagte Dataquest-Analyst Thomas Reuner. Grund für den Rückgang des deutschen PC-Markts um 11,9 Prozent sei vor allem das schlechte Konsumentengeschäft. Nur Dell hätte durch eine aggressive Preispolitik 22,9 Prozent Marktanteil hinzu gewinnen können. Damit muss der Vorjahres-Dritte auf dem deutschen Markt, IBM, seine Stellung an Dell abgeben: Der PC-Hersteller erzielte mit 0,9 Prozent Zuwachs ein nahezu gleich gebliebenes Ergebnis. Hewlett-Packard machte ein Plus von 7,8 Prozent und profitierte laut Dataquest von einem effizienten Vertriebsweg besonders bei Kleinbetrieben.

Noch sei das Rennen um die beste Marktposition offen, sagte Reuner gegenüber dpa. "In einer Zeit, da Preise, Margen und Umsätze zurückgehen, muss es offen bleiben, ob diejenigen wirklich die Gewinner sind, die stark an Markanteilen gewinnen." Bei sinkendem Konjunkturbarometer bedürfe es innovativer Konzepte, um Kunden von der Anschaffung eines PC zu überzeugen. Bereits in der vergangenen Woche hatte Dataquest die Zahlen für den europäischen PC-Markt veröffentlicht – danach schrumpfte der Absatz in Europa zwar auch, aber nur um vier Prozent. Deutschland muss damit einen weit stärkeren Rückgang verbuchen als andere europäische Länder; Frankreich konnte sogar eine weitere Zunahme der Absatzzahlen vermelden. (jk)