Mars-Rover: Instrumente womöglich gar nicht sensibel genug für Spuren von Leben

Mehrere Rover suchen auf dem Mars nach Spuren von Leben. Eine Studie legt nun nahe, dass sie womöglich nicht einmal in einer irdischen Wüste fündig würden.

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Die untersuchten Felsen in der Atacama-Wüste

(Bild: Armando Azua-Bustos)

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Der Nachweis von Spuren von Leben auf dem Mars könnte noch schwieriger sein als bislang angenommen. Das legt eine Analyse in der chilenischen Atacama-Wüste nahe, deren Ergebnisse jetzt veröffentlicht wurden. Dafür hat eine Gruppe um Armando Azua-Bustos vom Zentrum für Astrobiologie in Madrid Bodenproben aus der irdischen Wüste untersucht und herausgefunden, dass auf dem Mars aktive Instrumente darin wohl keine Spuren von Leben finden würden.

Wie das Forschungsteam jetzt ausführt, haben sie südlich der Stadt Antofagasta in einem ausgetrockneten Flussdelta Proben entnommen. Auf den Fotos ist die Gegend ohne die sichtbaren Menschen nicht von der Umgebung zu unterscheiden, in der der Mars-Rover Perseverance aktuell unterwegs ist. Zwar handle es sich um eine lebensfeindliche Wüste, aber der Morgennebel bringe doch immer wieder Wasser dorthin, das für mikrobiologisches Leben ausreicht.

Analysen der Proben aus dieser unwirklichen, aber doch deutlich lebensfreundlicheren Umgebung als irgendwo auf dem Mars haben demnach ergeben, dass DNS-Spuren darin zwar nachweisbar sind, erläutern sie. Aber nur mit Technik, die in Laboren auf der Erde zur Verfügung stehen. Instrumente, die solchen ähneln, die bereits auf dem Mars im Einsatz sind, oder bald dorthin geschickt werden sollen, hatten damit große Probleme. Teilweise seien einzelne Moleküle gefunden worden, aber als definitiver Nachweis würde das wohl nicht reichen.

Das Team um Azua-Bustos schließt in dem zugehörigen Artikel im Wissenschaftsmagazin Nature Communications, dass die Studie unterstreiche, wie wichtig eine Beförderung von Bodenproben zur Erde ist. In einem begleitenden Kommentar ergänzt Carol Stoker von der NASA, dass die Studie auch zeige, wie wichtig die Tests der Instrumente vor einer Mars-Expedition sind. Wenn die an zumindest ähnlichen Standorten schon auf der Erde keine Biosignaturen finden, sollten wir das nicht auf dem Mars erwarten.

Links die Felsen in Chile, rechts ähnliche auf dem Mars.

(Bild: Armando Azua-Bustos/NASA/JPL-Caltech/ASU/MSSS)

Die US-Weltraumagentur und ihr europäisches Pendant bereiten aktuell den ersten Transport von Marsproben zur Erde vor. Der ist für Ende des Jahrzehnts vorgesehen. Ob darin eindeutige Spuren von Leben gefunden werden oder überhaupt zu finden wären, müsse sich zeigen, meint Stoker. Insgesamt müsse man jedenfalls vorsichtig sein, aus dem bisherigen Fehlen eindeutiger Spuren von Leben auf dem Mars daraus zu schließen, dass es dort nie welches gab.

(mho)