Mars-Rover Perseverance: Dreck verhindert Einlagerung der nächsten Bodenprobe

Seit dem Herbst sammelt der NASA-Rover fast routiniert Gesteinsproben, die einmal zur Erde gebracht werden sollen. Nun sorgen Steinchen für eine Verzögerung.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 18 Kommentare lesen

Die Steinchen gehören da nicht hin

(Bild: NASA/JPL-Caltech/MSSS)

Lesezeit: 2 Min.

Der Mars-Rover Perseverance ist beim Verstauen der sechsten Bodenprobe auf Schwierigkeiten gestoßen und hat die Prozedur unterbrochen. Wie die NASA jetzt erläuterte, haben Analysen und Fotos gezeigt, dass in dem Aufbewahrungskarussell kleine Steinchen liegen, die ein reibungsloses Verstauen verhindern und erst einmal entfernt werden sollen. Man habe bei der Konstruktion der Technik eingeplant, dass so etwas passieren könnte, aber trotzdem werde man sich jetzt die nötige Zeit nehmen, um das Problem zu beheben. Das werde sich auch deswegen etwas verzögern, weil die Datenverbindung zum Roten Planeten aufgrund der Positionen von Erde und Mars aktuell nicht ideal ist und die Kommunikation deswegen länger dauert.

Perseverance ist seit Februar 2021 auf dem Mars und der jüngste in der Reihe der NASA-Rover. Er gleicht seinem Vorgänger Curiosity in weiten Teilen, soll aber unter anderem Bodenproben entnehmen, die bei einer späteren Mission zur genauen Analyse zur Erde gebracht werden sollen. Als Perseverance im August die erste Probe entnehmen sollte, hatte es Schwierigkeiten gegeben, der Behälter blieb leer. Im September klappte dann aber die erste Entnahme und seitdem hat Perseverance mehrere weitere Probenbehälter gefüllt und eingelagert. Die erst einmal unterbrochene siebte Extraktion war am 29. Dezember begonnen worden und anfangs habe auch alles problemlos geklappt. Erst bei der Übergabe des Behälters an die Aufbewahrungsvorrichtung im Rover hätten die Sensoren eine Anomalie festgestellt und die Arbeit eingestellt, erklärt Louise Jandura von der NASA.

Wie Jandura ausführt, haben die Sensoren beim Einführen des Probenbehälters einen Widerstand bemerkt, der stärker war als gewohnt und außerdem zu früh eingesetzt habe. Nach der Meldung an die Verantwortlichen auf der Erde habe man den Rover aufgefordert, mehr Daten zu schicken und Fotos zu machen. Dafür habe der Probenbehälter wieder von dort entfernt werden müssen. Fotos haben dann bestätigt, dass direkt am Eingang des sogenannten "Bit-Karussells" kleine Steinchen liegen. Die seien wohl bei der Übergabe herausgefallen. Zwar sei die Anlage so konstruiert, dass sie mit solchen Steinchen an dieser Stelle klarkommt, aber bevor sie entfernt werden sollen, werde man alle nötige Zeit für die Vorbereitung aufwenden. Die Steine sollen "kontrolliert und ordentlich" entfernt werden. Wie lange das dauern könnte, sagte die Ingenieurin nicht.

(mho)