Marsrover Curiosity sucht sich seine Laser-Ziele jetzt selbst aus
Nach fast vier Jahren auf dem Mars wird der NASA-Rover Curiosity nun etwas autonomer. Unter bestimmten Umständen kann er Ziele für seine Gesteinsanalyse per Laser selbst auswählen und die Untersuchung dann auch einleiten.
Der Marsrover Curiosity sucht sich die Ziele für seinen Lasersensor jetzt erstmals selbst aus. Es sei das erste Mal, dass diese Technik auf einer Planetenmission angewandt werde, teilte die US-Raumfahrtbehörde NASA am Donnerstag mit.
Blick in die Steine
Mit dem Lasersensor kann der unbemannte Rover auf dem roten Planeten aus bis zu sieben Metern Entfernung feststellen, woraus beispielsweise ein Stein zusammengesetzt ist. Dabei messen Spektrometer die Signale, die entstehen, wenn der Laserstrahl auf Gestein trifft und die obersten Atome zu glühendem Plasma ionisiert. Die Wissenschaftler können anhand dieser Messungen auf die chemische Zusammensetzung des beschossenen Steins schließen.
Rund 350.000 mal hat der Marsrover den Laser in den vier Jahren seiner Mission schon benutzt, an rund 1400 Untersuchungszielen. Mithilfe einer speziellen Software kann Curiosity nun Bilder von einer Art Weitwinkel-Kamera analysieren und sich seine Untersuchungsziele automatisch aussuchen. Der Rover orientiert sich dabei an bestimmten Vorgaben, wie beispielsweise der Größe oder der Farbe von Steinen.
Begrenzte Autonomie
Die meisten Ziele legen allerdings immer noch die NASA-Wissenschaftler fest. "Die Selbstständigkeit ist aber besonders hilfreich, wenn es schwierig ist, das Wissenschaftler-Team einzubinden – während einer langen Fahrt zum Beispiel", erklärte NASA-Forscherin Tara Estlin.
Curiosity war vor vier Jahren auf dem Mars gelandet und sucht dort seitdem nach Spuren von früherem Leben. Er ist mit fast 900 Kilogramm und 3 mal 2,8 Metern der größte mobile Forschungsroboter, der bislang auf den Roten Planeten geschickt wurde.
Curiositys Selbstportraits (6 Bilder)
(Bild: NASA/JPL-Caltech/MSSS )
(mho)