Marvell Teralynx 10: Switch mit 51,2 Tbit/s auf einer Höheneinheit
Unter dem Namen Teralynx 10 bringt Marvell einen neuen Switch auf den Markt. Er ist insbesondere fĂĽrs KI-Backend im Rechenzentrum ausgelegt.
- Benjamin Pfister
Marvell hat den neuen Switch Teralynx 10 angekündigt. Er setzt auf das Open-Source-Netzwerkbetriebssystem SONiC (Software for Open Networking in the Cloud) der Linux Foundation. Der Switch richtet sich an Betreiber von Cloud-Rechenzentren oder KI-Clustern und bietet bis zu 51,2 Tbit/s auf einer Höheneinheit sowie laut Marvell die niedrigste Latenz für Rechenzentrumsswitche.
Konkret unterstützt der Switch entweder 64x 800 Gbit/s auf zwei Höheneinheiten oder 32x 1,6 Tbit/s auf einer Höheneinheit und kann an verschiedenen Positionen im Rechenzentrum, wie Leaf oder Spine, eingesetzt werden. Der Hersteller gibt eine Latenz von unter 600 Nanosekunden für die Weiterleitung in allen Paketgrößen an, was besonders für KI, ML und verteilte Arbeitslasten wichtig ist. Der Verbrauch soll 1 Watt pro 100 Gbit/s an Bandbreite betragen.
Dank einer programmierbaren Weiterleitungs-Architektur ermöglicht der Switch auch neue Paketweiterleitungsprotokolle ohne Neuentwicklung des ASICs – eine passende Ergänzung zum offenen SONiC-Netzwerkbetriebssystem. Zu den aktuell bereits unterstützten Tunneling-Protokollen gehören IP-in-IP, GRE, MPLS, VXLAN und das aus VMware NSX bekannte Geneve. Erweiterte QoS- und Verkehrsmanagement-Funktionen, einschließlich Datacenter Bridging (DCB) und RDMA over Converged Ethernet (RoCE), sowie das Precision Time Protocol (PTP) gemäß IEEE 1588v2 sind ebenfalls integriert. Die Teralynx Flashlight genannte Telemetrie und Analytik soll Echtzeit-Transparenz und granulare Netzwerkanalysen bieten, um die Fehlerbehebung zu beschleunigen.
Das Datenblatt zum Teralynx 10 findet sich hier. Zu den offiziellen Preisen macht Marvell keine Angaben.
(fo)