Massenentlassung per SMS und E-Mail

Das britische Unternehmen Accident Group hat 2500 Beschäftigte per SMS und E-Mail über ihre Kündigung informiert.

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Von
  • Nico Jurran

Das Unternehmen Accident Group hat laut britischen Medien 2500 Beschäftigte per SMS und E-Mail über ihre Kündigung informiert. In der Kurznachricht wurden die Betroffenen aufgefordert, eine Telefonnummer anzurufen, unter der wiederum eine Bandansage lief. Über diese erfuhren die Mitarbeiter des auf Schadensersatzklagen spezialisierten Unternehmens nun, dass alle weiterbeschäftigten Personen kontaktiert würden -- wer keinen persönlichen Anruf erhalte, dürfe sich daher als mit sofortiger Wirkung gekündigt betrachten.

Damit nicht genug, teilte man auf diesem Wege gleich noch mit, dass die Löhne für Mai nicht gezahlt werden könnten und sie Büroschlüssel und Firmenwagen zur Abgabe bereithalten sollten. Die aufgebrachten Ex-Mitarbeiter gingen auf letztere Forderung jedoch nicht ein, sondern plünderten nach einem Bericht der britischen Tageszeitung The Times die Büros des Unternehmens in Manchester, Birmingham und Liverpool. Unter anderem nahmen sie Computer, Fotokopierer und sogar Kaffemaschinen als Lohnersatz mit.

Unternehmenssprecher verteidigten die Vorgehensweise gegenüber der britischen Presse damit, dass sich die Ereignisse überschlagen hätten, weshalb die Zeit für persönliche Gespräche nicht gereicht hätte. Die Accident Group hatte sich bereits zurvor einen zweifelhaften Ruf in den britischen Medien erworben: Mitarbeiter sollen Krankenwagen an Unfallorte gefolgt sein, um die Beteiligten über etwaige Schadensersatzansprüche "aufzuklären". (nij)