Massenentlassungen bei Dell: Überforderung in der Personalabteilung

Dell verschlankt sich signifikant. Offenbar gut 10 Prozent beziehungsweise 12.500 Angestellte müssen gehen.

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Drei Dell XPS Notebooks nebeneinander

(Bild: Dell)

Lesezeit: 2 Min.

Neues Jahr, neue Massenentlassungen, heißt es bei Dell. Offiziell nennt die Firma keine Zahl an Betroffenen, gemunkelt wird aber von circa 12.500. Anfang Februar 2024 beschäftigte Dell laut Dokumenten an die US-Börsenaufsicht rund 120.000 Menschen. Damit entsprächen die Entlassungen gut 10 Prozent der Belegschaft.

In einer Stellungnahme gegenüber The Register schreibt Dell:

"Durch eine Umstrukturierung unserer 'Go-to-Market'-Teams und eine Reihe von Maßnahmen werden wir ein schlankeres Unternehmen. Wir legen Teams zusammen und setzen Prioritäten, wo wir unternehmensweit investieren. Wir entwickeln unser Geschäft kontinuierlich weiter, sodass wir in der Lage sind, unseren Kunden und Partnern die beste Innovation, den besten Wert und den besten Service zu bieten."

Die Nachrichtenagentur Bloomberg zitiert zudem aus einem internen Memo, wo drinsteht: "Wir verschlanken die Management-Ebenen und setzen neue Prioritäten, wo wir investieren."

In den USA ist die Plattform The Layoff eine beliebte Anlaufstelle für Diskussionen zwischen Betroffenen von Entlassungswellen. Dort melden sich vermehrt Stimmen, dass Dells Personalabteilung bei den Entlassungsgesprächen heillos überfordert gewesen sei. Anberaumte Gespräche sollen spontan nicht stattgefunden haben. Offenbar wollte Dell die Kündigungsgespräche an einem Tag durchziehen.

Im abgelaufenen Fiskaljahr (im Zeitraum vom Februar 2023 bis Ende Januar 2024) entließ Dell bereits circa 13.000 Angestellte. Anfang 2023 stellte die Firma noch 6000 Stellenstreichungen in Aussicht, die sich letztlich mehr als verdoppelten.

An der Börse war Dell dieses Jahr einer der Profiteure vom KI-Hype, weil die Firma auch Server mit Nvidias KI-Beschleunigern herstellt. Allein 2024 stieg der Aktienwert von 70 Euro auf einen firmeninternen Rekordwert von fast 160 Euro. Seit der Bekanntgabe der letzten Geschäftszahlen sackte die Aktie aber wieder ab. Dort gab die Führungsriege zu, dass Dell derzeit Minus mit KI-Servern macht. Aktuell notiert die Aktie bei etwa 85 Euro.

(mma)