Massenhack gegen nukleare Aufrüstung

Nachdem im letzten Monat eine Crackergruppe MilwOrm angeblich bereits in das Computersystem des indischen Atomforschungszentrums wegen der Tests mit Nuklearwaffen eingedrungen sei, wollte si

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Von
  • Florian Rötzer

Nachdem im letzten Monat eine Crackergruppe MilwOrm angeblich bereits in das Computersystem des indischen Atomforschungszentrums wegen der Tests mit Nuklearwaffen eingedrungen sei, wollte sie ihrem Protest jetzt eine größere Öffentlichkeit verschaffen. Zusammen mit der befreundeten Gruppe Lumberjack fügten sie Ende letzter Woche in über 300 Homepages einen Text ein, um zum Widerstand gegen den Atomkrieg und zum Frieden aufzurufen. "Dieser Hack", so schrieben sie, "richtet sich an die Regierungen der Welt, an die Medien und vor allem an die Menschen. Die Website, die wir verändert haben, hat nichts mit der nuklearen Affäre zu tun, aber wir mußten diese Botschaft schnell verbreiten." Sie drohten unter anderem der indischen und pakistanischen Regierung an, ihre Computersysteme weiterhin anzugreifen: "Wir haben Macht über euch, wir haben Informationen, die wir nicht haben sollten. Deswegen versucht ihr vergeblich uns zu finden. Aber das wird euch nicht gelingen."

Der bislang größte "Massenhack" ist neuer Hinweis darauf, daß das Web allmählich zur Plattform für Massenaktionen wird und eine neue politische Gegen-Öffentlichkeit erschließt. Die beiden Gruppen jedenfalls wollen mit ihren Aktionen fortfahren.

Siehe auch in Telepolis: Ziviler Ungehorsam im Netz. (fr)