Matrox-Karten leiden an Gedächtnisschwund

Wenn der PC nach dem Einschalten kein Bild liefert, kann das an vergesslichen Grafikkarten liegen.

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Wo die meisten anderen Hersteller Flash- oder OTPROM-Bausteine einsetzen, speichert Matrox das BIOS -- quasi ein Startprogramm -- typischerweise in einem seriellen EEPROM und lädt dessen Inhalt beim Start in den Grafikchip um. Ein Anwender berichtete nun der c't-Redaktion vom Ausfall mehrerer G200-Karten in seinem Arbeitsumfeld, die nach mehrmonatigem Betrieb "Gedächtnisverlust" zeigten. Beim Einschalten des Rechners blieb der Bildschirm dunkel, weil das Grafikkarten-BIOS nicht mehr funktionsfähig war.

Matrox hat das Problem unterdessen auf Anfrage der c't-Redaktion bestätigt. Betroffen seien davon G100- (Productiva) und G200-Karten, die im ersten und zweiten Quartal 1999 gefertigt wurden. Die c't-Redaktion nimmt an, dass ein Custom-Chip (siehe Bild) verantwortlich ist, den ST Microelectronics im Auftrag von Matrox gefertigt hat, denn auf den betroffenen Karten fand sich ausschließlich dieser Baustein an. Eine Bestätigung für diese Vermutung gab der Hersteller nicht.

Als Abhilfe empfiehlt Matrox, neue Treiber für Windows 9x (Version 5.31), NT 4 (Ver. 4.30) und OS/2 (Ver. 2.32) aufzuspielen. Diese sollen beim Starten den EEPROM-Inhalt regelmäßig auffrischen und so dem Gedächtnisschwund vorbeugen. Nutzern anderer Betriebssysteme bleibt derzeit nichts anderes übrig, als in bestimmten Abständen entweder Windows 9x zu starten, damit der neue Treiber aktiv werden kann, oder mit einer DOS-Startdiskette ein BIOS-Update durchzuführen, das ebenfalls das EEPROM neu beschreibt. (ea)