Mautgebühren sollen Verkehrsströme beeinflussen

Der nordrhein-westfälische Verkehrsminister Oliver Wittke (CDU) schlägt eine "drastische Erhöhung" der LKW-Maut auf vielbefahrenen Autobahnen und eine Verbilligung auf schwächer genutzten Strecken vor, um den Verkehr besser lenken zu können.

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Von
  • Detlef Borchers

Die deutsche LKW-Maut soll nach Ansicht des nordrhein-westfälischen Verkehrsministers Oliver Wittke (CDU) zur Verkehrslenkung genutzt werden. Gegenüber der Rheinischen Post sagte Wittke, dass auch Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) an einer Verkehrslenkung über die Mauthöhe interessiert sei. Er hoffe, dass bei den anstehenden Kabinettsberatungen zur ökologischen Maut-Ausrichtung im Rahmen des Klimaprogramms auch das Thema Verkehrslenkung zur Sprache kommt.

Eine "drastische" Erhöhung der LKW-Maut auf vielbefahrenen Autobahnstrecken und eine Verbilligung schwach genutzter Autobahnen könnte Wittke zufolge den Verkehr effektiv lenken. Als Beispiele nannte der NRW-Politiker den "Kölner Ring und die A2 beziehungsweise A3 im Bereich Oberhausen. Mit einer Preissteuerung könnte der Fernverkehr auf die A61 umgelenkt werden. Angaben zu den genauen Zuschlägen und Rabatten der derzeitigen Mautgebühr von durchschnittlich 13,5 Cent pro Kilometer machte der Politiker nicht, der die bisherige Form der Mautberechnung als "Abkassier-Maut" kritisierte.

Gegen die Pläne des NRW-Verkehrsminister hat der Landesverband Güterkraftverkehr und Logistik Nordrhein-Westfalen Bedenken angemeldet. Die Vorschläge zur Verkehrssteuerung würden auf eine allgemeine Verteuerung der Maut hinauslaufen, weil es bei vielen Fahrstrecken keine Autobahnalternativen gäbe. Außerdem würden LKW benachteiligt, die keine On-Board-Unit zur automatischen Mautabrechnung besitzen. (Detlef Borchers) / (pmz)