Medienkrieg à la Jugoslawien

Auf ihrer Web-Site führt die jugoslawische Regierung, gegenwärtig wegen ihrer "ethnischen Säuberung" durch einen militärischen Schlag der NATO bedroht, vor, daß die Beschwörung des Medienkriegs selbst ein Medienkrieg oder Propaganda ist.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht
Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Florian Rötzer

Auf ihrer Web-Site führt die jugoslawische Regierung, gegenwärtig wegen ihrer "ethnischen Säuberung" durch einen militärischen Schlag der NATO bedroht, vor, daß die Beschwörung des Medienkriegs selbst ein Medienkrieg oder Propaganda ist.

"Ein 'Medienkrieg' besteht", so liest man dort, "aus einem Repertoire von Techniken zum Erzeugen eines psychologischen Druckes, die von politischen Lobbies, Organisationen und Individuen in der Verfolgung ihrer eigenen politischen Ziele angewendet werden und die Massenmedien gegen bestimmte Zielgruppen im eigenen Land und in anderen Ländern über eine bestimmte Zeit hinweg einsetzen." Seit dem Beginn des militärischen Eingreifens von Serbien im Kosovo habe sich gezeigt, daß der Medienkrieg die "rechte Hand" der politischen Lobbies darstelle. Noch dazu werde der Medienkrieg gerne unter dem Begriff der Globalisierung geführt.

Die Massenmedien verfügen nach der jugoslawischen Regierung über Hunderte von Techniken, um die Menschen zu täuschen. Schließlich können sie "subliminal", also unterschwellig, das Bewußtsein beeinflussen, so daß die Menschen, die diesen Medien ausgesetzt sind, diese Informationen als "normal, natürlich und als 'ihre eigenen' Ideen" akzeptieren. Man kommt offenbar von der kommunistischen Vergangenheit nicht los. Um im Medienkrieg mithalten zu können, wurde als "Maßnahme gegen die psychologische Kriegsführung" des Feindes zudem unabhängigen Zeitungen und Rundfunksendern untersagt, ausländische Presseinformationen zu übernehmen.

Mehr in Telepolis: Serbien im Medienkrieg. (fr)