Privatsphäre: Plex teilt gesehene Inhalte mit Freunden

Ein neues Plex-Feature kommt bei Nutzern gar nicht gut an: Es teilt die geschauten Inhalte mit Freunden. Wer das nicht möchte, muss es aktiv abschalten.

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(Bild: Plex)

Lesezeit: 2 Min.

Das neue Plex-Feature Discover Together sorgt für Ärger unter den Nutzern: Es teilt die gesehenen Inhalte mit Freunden – und ist standardmäßig aktiviert. Im Wochentakt wird dabei den Plex-Freunden eine Zusammenfassung der Inhalte per Mail geschickt, die man selbst geschaut hat.

Im Plex-Forum und auf Reddit laufen die Nutzer des Medien-Servers dagegen Sturm: Sie fühlen sich in ihrer Privatsphäre verletzt. Besonders wird dabei kritisiert, dass die Funktion standardmäßig eingeschaltet ist. Nutzer bekommen die neue Funktion demnach beim Login vorgestellt und haben dort die Möglichkeit, die Einstellung "Mein Abspielverlauf" auf "Privat" zu setzen. Das unterbindet die Weitergabe der geschauten Inhalte an Freunde. Wer sich aber nur durch die Pop-Ups klickt, ohne sie zu lesen, verpasst diese Information möglicherweise.

Kritisch ist auch, wen Plex als "Freund" definiert. Grundsätzlich ist man bei dem Medienplayer direkt mit allen Personen "befreundet", mit denen man einen gemeinsamen Server teilt. So kann man schnell Dutzende "Freunde" haben, die man nicht mal kennt – und von denen man nicht einmal mitbekommen hat, dass sie als Freund hinzugefügt wurden.

"Plex hat für jeden Nutzer einen Onboarding-Prozess über den gesamten Bildschirm sowie eine E-Mail-Ankündigung und eine In-App-Ankündigung für den Start von Discover Together eingeführt", teilte ein Sprecher dem Magazin 404 Media mit. Allerdings hätten viele Nutzer die Funktion erst kürzlich aktiv wahrgenommen, als die erste Runde von Mails mit Aktivitäts-Infos von Freunden verschickt wurde. Nutzer, die sich nun beschweren, hätten den Einführungsprozess nicht gut genug gelesen, sagte der Sprecher. Pornografische Inhalte würden zudem grundsätzlich von den Aktivitäts-Mails ausgeschlossen, sofern sie korrekt verschlagwortet sind.

Wie diese Aktivitätsmails in Deutschland verschickt werden, ist unklar. Mehrere Redakteure von heise online haben noch keine derartigen Mails bekommen. Die Einstellungsmöglichkeit "Mein Abspielverlauf" kann aber bereits in den Datenschutz-Einstellungen von Plex geändert werden.

(dahe)