Medizin-Nobelpreis an Entdecker des Hepatitis-C-Virus
Am Montag hat in Stockholm die Bekanntgabe der diesjährigen Nobelpreisträger begonnen. Für den Medizin-Nobelpreis steht die Entscheidung fest.
Der Nobelpreis für Medizin geht in diesem Jahr an Harvey J. Alter (USA), Michael Houghton (Großbritannien) und Charles M. Rice (USA) für die Entdeckung des Hepatitis-C-Virus. Das teilte das Karolinska-Institut am Montag in Stockholm mit. Dank der Entdeckungen der drei Preisträger könne Hepatitis C jetzt geheilt werden, hieß es. Sie hätten die Ursache für Fälle chronischer Hepatitis gefunden und Blutuntersuchungen sowie neue Medikamente ermöglicht, die Millionen von Menschenleben gerettet hätten.
Der Preis geht "an drei Forscher, die einen maĂźgeblichen Anteil am Kampf gegen die durch Blut ĂĽbertragene Hepatitis geleistet haben. Die Krankheit ist ein groĂźes globales Gesundheitsproblem, die bei Menschen rund um den Globus Zirrhose und Leberkrebs verursacht", hieĂź es vom Nobelkomitee.
Preisgeld höher als im Vorjahr
Die höchste Auszeichnung für Mediziner ist in diesem Jahr mit zehn Millionen schwedischen Kronen (rund 950.000 Euro) dotiert, eine Million Kronen mehr als im Vorjahr.
Seit 1901 haben 219 Menschen den Medizin-Nobelpreis erhalten, darunter 12 Frauen. Der erste ging an den deutschen Bakteriologen Emil Adolf von Behring fĂĽr die Entdeckung einer Therapie gegen Diphtherie. Vor 25 Jahren bekam als erste deutsche Frau Christiane NĂĽsslein-Volhard diese Auszeichnung.
Im vergangenen Jahr erhielten William Kaelin (USA), Peter Ratcliffe (GroĂźbritannien) und Gregg Semenza (USA) den Preis. Sie hatten entdeckt, wie Zellen den Sauerstoffgehalt wahrnehmen und sich daran anpassen.
Mit dem Medizin-Preis beginnt der Nobelpreis-Reigen. Am Dienstag und Mittwoch werden die Träger des Physik- und des Chemie-Preises benannt. Am Donnerstag wird bekanntgegeben, wer den diesjährigen Literatur-Nobelpreis erhält und am Freitag der Träger des diesjährigen Friedensnobelpreises. Die Reihe der Bekanntgaben endet am folgenden Montag, 12. Oktober, mit dem von der schwedischen Reichsbank gestifteten sogenannten Wirtschafts-Nobelpreis.
Die feierliche Vergabe aller Auszeichnungen findet traditionsgemäß am 10. Dezember statt, dem Todestag des Preisstifters Alfred Nobel.
Bereits am Donnerstag, 1. Oktober, waren die Träger der diesjährigen Alternativen Nobelpreise von der Right Livelihood Stiftung bekanntgegeben worden.
(mho)