Mehr Details zum "PC mini" von AOpen

Unter dem Namen MP915 will der taiwanische Hersteller AOpen seinen viel beachteten, an den Mac mini erinnernden PC verkaufen.

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Mit dem "Mini PC" MP915 hat AOpen seit der diesjährigen Computex schon viel Aufmerksamkeit erregt, weil das Gerät stark an Apples Mac mini erinnert. Statt eines G4-PowerPC-Prozessors von Motorola arbeitet im AOpen-PC aber ein Intel-Mobilprozessor.

Kürzlich hatte ein kanadischer Anbieter Komplettrechner auf Basis farblich aufgepeppter Varianten des MP915 zu recht hohen Preisen angekündigt, nun taucht die Barebone-Version im Online-Handel und auf der taiwanischen AOpen-Webseite auf. Demnach soll es zwei Versionen namens MP915-C (mit Celeron M) und MP915-P (mit Pentium M) geben, die sich auch in der sonstigen Ausstattung (Festplatte, optisches Laufwerk, WLAN-Adapter) unterscheiden.

Der auch in Deutschland verkaufende Online-Händler Computeruniverse.net nennt für die Barebone-Version (ohne CPU, RAM, Laufwerke, Mini-PCI-Karte) einen Preis von etwa 320 Euro. Damit lässt sich ein solcher "PC Mini" sogar ohne Betriebssystem kaum für weniger als 600 Euro komplettieren: Ein Celeron M 360 (1,4 GHz, 1 MByte L2-Cache) kostet etwa 90 Euro, ein 512-MByte-SO-DIMM (PC2-4200) 50 Euro und eine 2,5-Zoll-Platte mit 40 GByte 65 Euro. Als optisches Laufwerk kommen nur wenige Slot-In-Modelle in Betracht, ein "gewöhnliches" CD-RW-Kombo-Laufwerk für Notebooks kostet etwa 70 Euro. Apple verkauft den kleinsten Mac mini in Deutschland für knapp 520 Euro, das Top-Modell mit DVD-RW-Laufwerk, 80-GByte-Platte, WLAN, Bluetooth und 1,5-GHz-CPU kostet 200 Euro mehr. Einen Bluetooth-Adapter hat AOpen nicht vorgesehen, allerdings einen Mini-PCI-Slot für die in Notebooks üblichen WLAN-Karten. Mit einer solchen Karte, einem Pentium M 740 (1,73 GHz, 2 MByte L2-Cache, FSB533), einer 80-GByte-Festplatte und einem DVD-Brenner dürfte der AOpen-PC zwar deutlich flotter arbeiten als der Mac mini, aber wiederum erheblich teurer werden. Über die Lautstärke des Systems ist bisher nichts bekannt, der Mac mini arbeitet bei geringer Last sehr leise.

Die japanische Webseite Mycom PC Web zeigt bereits Fotos des MP915-Innenlebens. Demnach enthält das Gerät zwei Lüfter, die beiden Laufwerke werden über eine Steckkarte mit dem Mainboard verbunden – möglicherweise passen deshalb nur spezielle optische Laufwerke. Einige skandinavische Händler (etwa PS Data) bieten solche Slot-In-Laufwerke von AOpen bereits separat an. Nur ein SO-DIMM-Slot steht für den Hauptspeicher bereit, weshalb der im i915GM-Chipsatz integrierte Grafikprozessor nicht sein ganzes Leistungspotenzial entfalten kann. Doch selbst beim Zugriff auf zwei Speicherkanäle würde die GMA-900-Grafik wohl nur einen Bruchteil der 3D-Beschleunigungsleistung liefern, die der von Apple im Mac mini verbaute ATI Radeon 9200 (mit 32 oder 64 MByte lokalem Speicher) erreicht. Dieser unterstützt DirectX 9 nicht, was unter Mac OS X allerdings ohnehin unwesentlich ist. (ciw)