Mehr Zahlungen ohne Bargeld in Deutschland und im Euroraum
Immer mehr Zahlungen werden ohne Bargeld getätigt, teilen Bundesbank und EZB mit. Insbesondere Kartenzahlungen legten zu.
- Axel Kannenberg
- mit Material der dpa
Der Trend zum Bezahlen ohne Scheine und Münzen hat sich in Deutschland und im Euroraum schon vor der Corona-Krise verstetigt. 98 Milliarden Zahlungen im Währungsraum im Gesamtwert von gut 162 Billionen Euro wurden im vergangenen Jahr bargeldlos abgewickelt, wie die Europäische Zentralbank (EZB) am Freitag mitteilte.
Das waren 8,1 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Fast die Hälfte (48 Prozent) davon waren Kartenzahlungen, jeweils fast ein Viertel der bargeldlosen Zahlungen machten Überweisungen (23 Prozent) und Lastschriften (22 Prozent) aus. Der Rest waren nach EZB-Angaben unter anderem elektronische Zahlungsmittel wie zum Beispiel Apple Pay oder Google Pay.
Kontaktlos hygienischer?
Die Corona-Krise hat dem bargeldlosen Bezahlen einen kräftigen Schub gegeben – auch in Deutschland, wo viele Menschen eher Bargeldzahlungen bevorzugen. In Zeiten des grassierenden Virus empfehlen etwa viele Händler das kontaktlose Bezahlen an der Ladenkasse als besonders hygienisch.
Allerdings trifft das nur zu, wenn es via Smartphone erfolgt, bei dem auch die Verifikation direkt am Gerät erfolgen kann. Bei Zahlungen zum Beispiel mit kontaktloser Girocard können auch wieder PIN-Eingaben an viel berührten Terminals nötig werden – und zwar, wenn man über 50 Euro liegt, jeweils fünf Transaktionen erreicht hat sowie, wenn die zuletzt gemachten Zahlungen zusammen über 150 Euro kommen. Laut Bundesbank gebe es bislang auch keinen Nachweis, dass sich Menschen tatsächlich über Geldscheine und Münzen mit Covid-19 angesteckt haben
Starke Zunahme bei Kartenzahlungen
Im Jahr 2019 war die relative Bedeutung der wichtigsten Zahlungsdienste in den Ländern des Euro-Währungsgebiets nach EZB-Angaben weiterhin sehr unterschiedlich. Portugal weise mit etwa über 69 Prozent den höchsten nationalen Prozentsatz für Kartenzahlungen aus. Bei den Überweisungen war der Anteil der Slowakei mit gut 41 Prozent am höchsten, in Deutschland ist der Anteil von Lastschriften mit gut 45 Prozent besonders hoch.
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Insgesamt wurden in Deutschland im vergangenen Jahr 24 Milliarden Zahlungstransaktionen im Gesamtwert von 61 Billionen Euro bargeldlos abgewickelt, wie die Bundesbank am Freitag mitteilte. Im Vergleich zum Vorjahr entspreche dies einer Steigerung um 7 Prozent (Anzahl) beziehungsweise 8 Prozent (Wert). Am stärksten nahmen dabei die Zahlungen mit Karte zu: um fast 19 Prozent auf 6,3 Milliarden.
(axk)