Mehr als 114 TB: Geländemodelle und Satellitenbilder des Mars online gestellt

Seit 17 Jahren sammelt der Mars Reconnaissance Orbiter Daten aus dem Orbit des Roten Planeten. Jetzt sollen viele davon deutlich leichter zu erkunden sein.

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Reliefkarte des Mars

(Bild: USGS)

Lesezeit: 2 Min.

Die US-Kartografiebehörde USGS hat fast 5000 digitale Geländemodelle (DTM) und mehr als 155.000 hochaufgelöste Satellitenaufnahmen des Mars online gestellt, damit Interessierte den Roten Planeten in großer Detailtiefe und 3D erleben können. Nur vor Ort zu sein, sei noch besser, erklärt das U.S. Geological Survey. Gesammelt wurden die Daten vom Mars Reconnaissance Orbiter (MRO), der seit 2006 in einer Umlaufbahn um den Planeten kreist.

Mit der Veröffentlichung soll nun nicht nur der Zugang zu den Daten demokratisiert werden, die seien nun auch viel besser für maschinelles Lernen nutzbar und damit eine Grundlage für den Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der Planetenwissenschaft.

Wie der USGS erläutert, stammen die Geländemodelle von der Context Camera des MRO. Jedes einzelne deckt demnach eine Fläche von 30 km × 160 km ab und hat eine Auflösung von etwa 6 m pro Pixel. Um sie insgesamt aufeinanderzusetzen, sei ein Supercomputer des USGS nötig gewesen, der dafür immer noch mehrere Wochen gebraucht habe. Die so bereitgestellten Daten seien nur die Spitze des Eisbergs, Tausende weitere sollen noch bearbeitet und online gestellt werden.

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Auch bei den hochaufgelösten Satellitenbildern der Kamera HiRISE habe man angesichts der immensen Datenmenge vor Problemen gestanden. Da jede einzelne Aufnahme ein Gebiet von 6 km × 60 km abdeckt und mit bis zu 25 cm pro Pixel auflöst, komme man jeweils auf eine etwa einen Gigabyte große Datei. Insgesamt handle es sich also um 114 TB an Daten, die Arbeit sei damit ungemein aufwendig. Jetzt habe man sie so bearbeitet, dass sie einfach online betrachtet und analysiert werden könnten. Sogar am Smartphone sei das möglich. Herunterladen könne man sie aber auch.

Gehostet werden die jetzt freigegebenen Daten bei Amazon. Sie seien nach höchsten Qualitätsmaßstäben vorbereitet worden und könnten auf verschiedenen Analyseplattformen genutzt werden, erklärt der USGS. Parallel wurde außerdem eine Suchfunktion freigeschaltet, die es erleichtern soll, gewünschte Daten leicht zu finden und herunterzuladen. "Jetzt kann jeder auf der Welt mit einem Smartphone diese Daten durchsuchen, benutzen und bestaunen", meint Jay Laura, der das Team geleitet hat.

(mho)