Mehrwertsteuersenkung: Apple-Rückerstattungen für Abos laufen an

Apple hat die Preise für Abo-Dienste nach der Mehrwertsteuersenkung in Deutschland nicht angepasst. Ab sofort sollen Kunden aber eine Rückerstattung erhalten.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 22 Kommentare lesen
Mehrwertsteuersenkung: Apple-Rückerstattungen für Abos laufen an

(Bild: chainarong06/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.

Zwei Monate nach der Senkung der Mehrwertsteuer in Deutschland beginnt Apple nun mit Rückerstattungen für Abonnements. Der Schritt erfolge auf freiwilliger Basis, wie der Konzern am Mittwoch in einem Schreiben an Kunden erklärt. Die Preise für hauseigene Abo-Dienste wie Apple Music sowie Abonnements von Dritt-Diensten, die über Apples In-App-Bezahlschnittstelle abgerechnet werden, hat Apple nicht gesenkt. Bei Hardware gibt der Hersteller die temporäre Mehrwertsteuersenkung bereits an Kunden weiter, dort wurden die Preise nach unten korrigiert.

Die Rückerstattung erfolgt nur für "qualifizierte Abonnements", die in Deutschland erworben und seit dem 1. Juli 2020 in Rechnung gestellt wurden, betont Apple. Das scheint alle Abonnements mit Verlängerungsautomatik zu umfassen. Die Rückerstattung soll monatlich erfolgen und den gesamten Zeitraum der Mehrwertsteuersenkung über weiterlaufen – sie soll am 31. Dezember 2020 enden.

Apple will jetzt Rückerstattungen für den Monat Juli anweisen, sie sollen der für App-Store-Einkäufe hinterlegten Zahlungsmethode gutgeschrieben werden. Es könne allerdings bis zu 30 Tage dauern, bis die Gutschrift erfolgt, so Apple. In den meisten Fällen dürfte es sich um Kleinstbeträge handeln.

Apples E-Mail erhält keinen Link, die Rückerstattung erfolgt automatisch. Nutzer sollten in den nächsten Wochen beim Erhalt vermeintlich von Apple stammender Rückerstattungsschreiben besonders vorsichtig sein: Betrüger verwenden gerne exakte Kopien der Apple-Originalanschreiben, um Nutzer auf manipulierte Webseiten zu locken und zur Eingabe ihrer Apple-ID-Daten zu bringen.

Gegenüber App-Anbietern betonte Apple im Vorfeld, dass die Rückerstattungen die Ausschüttungen für Entwickler nicht mindern werden. Bei einzelnen App- und In-App-Käufen – bei denen ebenfalls keine Preisanpassung erfolgte – reicht Apple die Mehrwertsteuersenkung in Deutschland an Entwickler durch: Von der gewählten Preisstufe zieht Apple vorübergehend nur noch 16 Prozent statt 19 Prozent für die Mehrwertsteuer ab. Vom verbleibenden Nettopreis nimmt sich der Konzern dann 30 Prozent als Provision, 70 Prozent werden an Entwickler ausgezahlt. (lbe)