Merkel regt einheitliche Service-Rufnummer für Behördenangelegenheiten an

Auf dem IT-Gipfel in Potsdam wolle sich die Bundeskanzlerin für eine Rufnummer einsetzen, unter der Bürgern rund um die Uhr weitergeholfen werden soll.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 180 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

Bundeskanzlerin Angela Merkel befürwortet einen bundesweit einheitlichen Notruf, den Bürger bei Problemen mit Behörden und Ämtern bemühen können. Das berichtet das Hamburger Abendblatt. Unter der Telefonnummer 115 sollen Experten jeden Tag rund um die Uhr weiterhelfen. Dafür sollen alle Behörden von Bund, Ländern und Gemeinden vernetzt werden. Diesen Vorschlag wolle Merkel auf dem IT-Gipfel einbringen, der heute in Potsdam stattfindet, bestätigte ein Regierungssprecher gegenüber der Tagesschau.

Für das Projekt zuständig sei das Institut für "Interdisziplinäre Studien zu Politik, Recht, Administration und Technologie", heißt es weiter. Auf der Website des Isprat ist der Entwurf eines Projektvorschlags mit dem Titel "Einheitliche Rufnummer 115 für Verwaltungsdienstleistungen" als PDF-Dokument erhältlich. Dort wird auf den in der Stadt New York unter der Nummer 311 erreichbaren Dienst hingewiesen, der "eine einheitliche Plattform für den Zugang von Bürgern und Wirtschaft zur Verwaltung, zur Integration von Verwaltungsdienstleistungen und zur Steuerung von Ressourcen der Stadt" biete. Das Projekt will prüfen, wie sich das New Yorker Vorbild hinsichtlich technische Realisierung und Wirtschaftlichkeit auf hiesige Verhältnisse übertragen lässt.

In der Projektbeschreibung heißt es, die öffentliche Verwaltung in Deutschland sei "aus Sicht der Bürger und der Wirtschaft stark zersplittert: Zuständigkeiten sind über verschiedene Behörden verteilt, und einheitliche Ansprechpartner sind nicht vorhanden. Neben einer von außen wahrgenommenen geringen Servicequalität besteht das Problem der Steuerung von Ressourcen, da keine zeitnahe Gesamtsicht der Tätigkeit der Verwaltung verfügbar ist". Die einheitliche Rufnummer für Behördenangelegenheiten, wie sie in einigen Großstädten der USA bereits eingeführt wurde, sieht das Institut Isprat als erfolgreichen Ansatz. Am konsequentesten werde er in New York verfolgt. (anw)