Messsucherkamera in neuer Variante: Leica M11-D für mehr analoges Fotofeeling
Leica stellt die digitale Messsucherkamera als Variante M11-D ohne Display vor. Sie soll ein klassisches Fotogefühl mit moderner Technik verbinden.
Kamerahersteller Leica bringt die inzwischen vierte Variante der Messsucherkamera M11 auf den Markt. Die M11-D kommt ohne Display auf der Rückseite und soll dem Nutzer ein noch stärker analog geprägtes Gefühl bei den Aufnahmen geben. Anstelle des Displays findet der Nutzer ein großes ISO-Einstellrad. Bis auf das Daumenrad besitzt die Rückseite sonst keinerlei Tasten oder Räder. Auf der Oberseite der Kamera sitzt neben dem Auslöser nur das Rad für die Belichtungszeit (inklusive Automatik). Ein Zubehörschuh kann bei Bedarf genutzt werden. Die Blende muss am Objektiv eingestellt werden; Blendenautomatik ist weiterhin möglich.
Das Basismodell der M11 erschien 2022 mit digitalem Display. Bisher folgten zwei Varianten: die M11 Monochrom, die ausschließlich in Schwarzweiß aufnimmt und die M11-P (ab 8950 €), eine Variante, die hauptsächlich Vertreter der Presse und solche Fotografen ansprechen sollte, die ihre Bilder über die digitale Signatur nach CAI als echt (nicht KI-generiert) verifizieren wollen.
Die Authentifizierungsmöglichkeit durch CAI bietet auch die M11-D. Über die Website https://contentcredentials.org/verify sollen sich die Bilder prüfen lassen. Wie schon bei der M11-P verzichtet Leica auch bei diesem Modell auf den roten Punkt und setzt stattdessen auf eine Leica-Gravur auf der Oberseite der Kamera.
Auf Komfort soll der Nutzer laut Leica jedoch nicht verzichten müssen. Per Leica Fotos-App lassen sich weitere Funktionen einstellen, die über die analogen Elemente nicht möglich sind. Einmal in der App gespeichert, sollen diese auf der Kamera dauerhaft übernommen werden. So ist neben einer Fernsteuerung auch ein Geotag integrierbar. Außerdem lassen sich die Fotos von der Kamera aufs Smartphone oder Tablet übertragen und können so bereits zeitnah begutachtet werden. Besonders gute Konnektivität verspricht Leica mit Apple Geräten, da auch diese Kamera wie alle aktuellen Leica-Modelle ein zertifiziertes „Made for iPhone and iPad“-Produkt ist.
Technische Merkmale
Einen Autofokus gibt es nicht. Die Schärfe wird über ein Schnittbild in der Mitte des Messsuchers und den Fokusring am Objektiv eingestellt. Der Messsucher selbst ist optisch, kommt also ohne digitales Display aus, bringt aber eine Digitalanzeige und Leuchtrahmen mit. Sucherbild und echtes Bild sollen laut Leica übereinstimmen. Der entsprechende Leuchtrahmen wird im Sucher angezeigt. Die optische Vergrößerung des Suchers für alle Objektive liegt bei 0,73.
Die M11-D kann – wie auch die Schwestermodelle M11 und SL3 – in drei verschiedenen Bildgrößen fotografieren: 60, 36 und 18 Megapixel. Leica gibt an, dass die M11-D mit einem Pufferspeicher von drei Gigabyte kommt und damit eine Serienbildgeschwindigkeit von fünf Bildern pro Sekunde (DNG-Format, 14 bit) ermöglicht. Der interne Speicher fasst 256 Gigabyte Bilddaten. Dazu ist es möglich, eine UHS-II-fähige SD-Karte (XC bis zwei Terabyte) zu nutzen.
Trotz des analogen Gefühls bietet die Leica M11-D weiterhin bekannte Funktionen an. Sie setzt einen mechanischen und einen elektronischen Verschluss ein, verschiedene Belichtungs- wie Weißabgleichsmodi. Auch Intervallaufnahmen, Belichtungsreihen sowie eine Belichtungskorrektur sind wie gewohnt möglich. Der ISO-Bereich startet bei einer nativen ISO von 64 und endet bei ISO 50.000.
Das Gehäuse der M11-D ist aus Aluminium und einer Magnesiumlegierung gefertigt und mit Kunstleder bezogen. Die Objektive nutzen das Leica-M-Bajonett.
Preis, Zubehör und Vergleich
Die M11-D ist ab sofort für 9350 Euro (ohne Objektiv) erhältlich, was zur originalen M11 einem Aufpreis von 600 Euro entspricht. Passend zur Kamera gibt es Lederaccessoires, darunter einen schwarzen Protektor und Tragriemen in Schwarz und Cognac.
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(cbr)