Meta: Persönliche KI-Assistenten und KI-Video-Tool SAM 2

In Metas AI Studio kann man sich einen persönlichen KI-Assistenten bauen – etwa sich selbst. SAM 2 kann Freisteller in Videos.

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Gestreiftes Motiv, am Rand befindet sich ein Skater

Ein Skater wird von SAM 2 in einem Video freigestellt. Der Hintergrund wird mittels KI angepasst.

(Bild: Meta Blogbeitrag)

Lesezeit: 3 Min.

Meta veröffentlicht sein AI Studio. Das ist eine Plattform, über die man auf verschiedene KI-Tools zugreifen kann – vor allem gibt es dort künftig KI-Charaktere. Wahlweise kann man sich selbst zu einem KI-Assistenten machen, einen persönlichen Chatbot für spezielle Aufgaben erstellen oder andere Bots nutzen. Zunächst ist das AI Studio mit Custom AI nur in den USA verfügbar. Meta hat auch neue Video-Tools vorgestellt. Mit dem Segment Anything Model 2 (SAM 2) kann man eigene Videos verschönern.

Zielgruppe der AI-Charaktere sind offenbar in erster Linie Influencer und bekannte Persönlichkeiten. Denen soll es nämlich erleichtert werden, mittels eines eigenen Chatbots auf Fragen der Community zu reagieren. Noch haben die meisten Menschen, die ihr Geld mit Social Media verdienen, zumeist Assistenten, die ihnen helfen, Nachrichten zu lesen, auszuwählen und gegebenenfalls zu beantworten. Dabei wird nicht immer offen kommuniziert, dass nicht die Influencer selbst schreiben. Mit den KI-Charakteren sollen die Content-Creator nun also günstige KI-Chatbots zur Hand bekommen, die genau in ihrem Stil für sie antworten – das wird dann allerdings mit einem Hinweis versehen, dass es sich um eine KI-Antwort handelt.

Die KI-Charaktere können aber auch genutzt werden, um sich selbst einen Assistenten zu bauen, der beispielsweise passende Kochrezepte findet, beim Kochen selbst hilft oder sich Memes ausdenkt, die man Freunden schicken kann. "Die Möglichkeiten sind endlos", schreibt Meta im Blogbeitrag. Programmierkenntnisse sind nicht erforderlich. Die Chatbots selbst kann man zudem frei verfügbar machen, sodass auch andere sie nutzen können. Das geht über Instagram, den Messenger, WhatsApp und übers Web. Die Anwendung basiert auf Llama 3.1 – Metas aktuellstem Großen Sprachmodell.

KI-Charaktere können alles sein, auch MMA-Analysten.

(Bild: Meta Blogbeitrag)

Erste KI-Charaktere gibt es bekanntlich schon. Ein Fotograf hat beispielsweise einen Chatbot erstellt, der bei der Auswahl des richtigen Objektivs hilft. Es gibt einen Hund, der einem Komplimente macht. Denkbar, dass es KI-Bots geben wird, die besonders erfolgreich sind und von Millionen Menschen genutzt werden. Das eröffnet freilich neue Wege der Monetarisierung. Noch hat Meta allerdings keine Möglichkeiten geschaffen, KI-Charaktere zu Geld zu machen.

Neu angekündigt hat Meta auch SAM 2. Das ist ein KI-Model, das einzelne Objekte in Videos identifizieren und diese dann bearbeiten kann. SAM steht entsprechend für Segment Anything Model, also alles ist segmentierbar. Mit dem Tool können Videos mittels KI verändert werden. In einem Video im Blogbeitrag zeigt Meta einen Skater, den die KI zunächst erkennt, erfasst und dann Effekte an ihn anpassen kann.

Mit dem Vorgänger, SAM, konnte man ausschließlich Bilder bearbeiten, beispielsweise Freisteller und Hintergründe anpassen und ändern. SAM 2 hat nun die Fähigkeit, die Objekte in Videos, also Bild für Bild zu erkennen. Das sei besonders schwierig, da sich Objekte in Videos auch in Form und Beschaffenheit verändern können. Meta verspricht sich von dem Tool auch neue Möglichkeiten für Mixed-Reality-Anwendungen sowie für autonomes Fahren. SAM wurde, laut Meta, bereits in zahlreichen Projekten eingesetzt, beispielsweise bei Untersuchungen von Korallenriffs, Satellitenaufnahmen und Bildern aus dem Bereich Medizin.

Meta bleibe seinem Open-Science-Ansatz treu. Man werde Forschungsergebnisse zu SAM 2 veröffentlichen. Erst kürzlich hatte Meta-Chef Mark Zuckerberg über die eigene Strategie geschrieben, KI Open-Source zu entwickeln.

(emw)