Meta Platforms bindet Threads stärker in das Fediverse ein

Meta demonstriert das Fediverse anhand von Threads. Reaktionen und Antworten auf verknüpfte Threads-Beiträge sind auch bei Mastodon, Instagram und Co. sichtbar.

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Logo von Threads

(Bild: Primakov/Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Frank Schräer

Meta Platforms macht einen weiteren Schritt in der Entwicklung des sogenannten Fediverse, dem Netzwerk voneinander unabhängiger Sozialer Netze. Ab sofort können Nutzer des Kurznachrichtendienstes Threads Reaktionen und Antworten, die auf anderen Plattformen wie Instagram oder Mastodon abgesetzt wurden, auch in Threads selbst sehen. Das ist zudem jetzt in über 100 Ländern der Welt möglich.

Bisher konnten Threads-Nutzer, die ihre Beiträge zur Veröffentlichung auf anderen Plattformen wie Mastodon und Instagram freigegeben haben, nicht die dort abgesetzten Reaktionen und Antworten bei Threads selbst einsehen. Anwender mussten deshalb die anderen Plattformen aufsuchen, um auf dem aktuellen Stand zu bleiben. Dies ist nun nicht mehr erforderlich, allerdings sind in Threads selbst noch keine Antworten auf die auf anderen Plattformen abgesetzten Antworten möglich.

Threads-Beitrag und Reaktionen im Fediverse

(Bild: Meta Platforms)

Erst im März dieses Jahres hat sich Threads von Meta dem Fediverse geöffnet. Die Anbindung war zunächst allerdings nur für Konten in den USA, Kanada und Japan möglich, sodass dies bisher recht eingeschränkt war. Doch jetzt hat Meta die Fediverse-Verknüpfung in über 100 Ländern freigegeben, sodass Betreiber offener Threads-Profile die Fediverse-Einbindung für ihre Konten freischalten können.

Für welche Länder dies im Einzelnen gilt, sagte Meta nicht, aber nach ersten Reaktionen von Threads-Nutzern auf den entsprechenden Beitrag von Meta-Chef Mark Zuckerberg bleiben Länder der EU zumindest momentan noch außen vor. Seit Ende 2023 ist die Twitter-Alternative Threads von Meta auch in der EU verfügbar, doch zuletzt verzögern einige Plattformen die Einführung neuer Funktionen aufgrund höherer Anforderungen des Digital Services Act (DSA) hinsichtlich Jugend- und Datenschutz. Kürzlich erst hat die EU-Kommission ein Verfahren gegen Meta wegen Verstoßes gegen Jugendschutz eingeleitet.

Die Sozialen Netze sind über das zugrundeliegende Protokoll ActivityPub zum Fediverse verbunden. Der größte und bekannteste Dienst im Fediverse ist Mastodon; dieser Kurznachrichtendienst hat als Twitter-Alternative von der Übernahme des großen Vorbilds durch Elon Musk profitiert. Im Herbst 2022 strömten Nutzer und Nutzerinnen von Twitter zu Mastodon und haben damit das Fediverse ins öffentliche Bewusstsein geholt.

Auch die Blogging-Plattform Ghost mit Dutzenden Millionen Accounts kommt ins Fediverse und hat bei seiner kürzlichen Ankündigung ActivityPub mit der E-Mail geglichen, dem größten offenen Protokoll des Internets. Der Schritt unterstreicht einmal mehr, dass ActivityPub vor allem in den USA immer mehr Aufmerksamkeit bekommt und sich vom Fokus auf die Twitter-Alternative Mastodon lösen könnte.

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(fds)