Mittwoch: Wettersatellit mit Sonnenbeobachtung, Julian Assange endgültig frei

Satellit für Sonnenkorona + Wikileaks-Gründer frei + Threads im Fediverse + OpenAI gegen China + VW-Milliarden für Rivian + Start der Patientenakte begrenzt

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 1 Kommentar lesen
 Ein Satellit umkreist die Erde; Mittwoch: Sonnen-Satellit, Assange-Prozessende, Fediverse-Threads, OpenAI-Warnung, VW-Investitionen & ePA-Start

(Bild: Andrey Armyagov/Shutterstock.com)

Lesezeit: 7 Min.
Von
  • Frank Schräer

Zum letzten Mal haben die USA einen Wettersatelliten der GOES-Reihe ins All geschossen. Neu ist die Beobachtung der Sonnenkorona. Damit könnte besser vor Sonneneruptionen gewarnt werden, die elektrische und elektronische Anlagen gefährden können. Derweil endet die jahrelange Saga um den Wikileaks-Gründer Julian Assange mit einem Justiz-Deal und einem großen Finale auf einer entlegenen Insel im Pazifik. Dort gab Assange ein Schuldbekenntnis ab, aber er ist trotzdem jetzt ein freier Mann, denn die Haftstrafe hat er bereits im Londoner Gefängnis abgesessen. In vielen Ländern der Welt ist der Kurznachrichtendienst Threads jetzt im Fediverse, sodass Reaktionen und Antworten auf Threads-Beiträge bei Mastodon, Instagram und Co. auch bei Threads selbst sichtbar sind. Für die Staaten der EU gilt dies aber bislang nicht – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

GOES-U ist gestartet. Der Geostationary Operational Environmental Satellit U ist in der Nacht auf Mittwoch vom Cape Canaveral in Florida an Bord einer SpaceX-Rakete des Typs Falcon Heavy ins All gebracht worden. Es handelt sich um den am weitesten entwickelten Wettersatelliten der US-Wetterbehörde NOAA (National Oceanic and Atmospheric Administration). Das mehrere Tonnen schwere Gerät soll in etwa 42.000 Kilometern Höhe bei circa 75 Grad West 15 Jahre lang Dienst versehen und Wetter- sowie Umweltdaten von den Amerika-Kontinenten sowie dem Atlantik samt Karibik bis zur westafrikanischen Küste sammeln. GOES-U hat auch Sonneneruptionen im Visier, neben den Wetterbildern in HD: USA starten neuen Wettersatelliten.

Ein US-Gericht hat den Deal zwischen Wikileaks-Gründer Julian Assange und der amerikanischen Justiz im Zusammenhang mit Spionagevorwürfen abgesegnet und seine Freilassung besiegelt. Der 52-Jährige kommt im Gegenzug für ein Schuldbekenntnis nach seiner bereits in Großbritannien verbüßten Haft auf freien Fuß. Die zuständige Richterin sagte, Assange könne "den Gerichtssaal als freier Mann verlassen". Damit endet eine jahrelange Odyssee mit vielen juristischen Kämpfen. Assange hatte vor etwa fünf Jahren seine Haft in London angetreten. Vor seiner Festnahme hatte er sich sieben Jahre in der ecuadorianischen Botschaft in London dem Zugriff der Strafverfolgungsbehörden entzogen, doch jetzt segnet ein US-Gericht den Deal ab: Wikileaks-Gründer Julian Assange ist endgültig frei.

Meta Platforms macht einen weiteren Schritt in der Entwicklung des sogenannten Fediverse, dem Netzwerk voneinander unabhängiger Sozialer Netze. Ab sofort können Nutzer des Kurznachrichtendienstes Threads Reaktionen und Antworten, die auf anderen Plattformen wie Instagram oder Mastodon abgesetzt wurden, auch in Threads selbst sehen. Zuvor mussten Anwender die anderen Plattformen aufsuchen, um auf dem aktuellen Stand zu bleiben. Das ist jetzt nicht mehr notwendig. Zudem ist Threads im Fediverse jetzt in über 100 Ländern der Welt möglich, doch EU-Staaten gehören offenbar bislang nicht dazu: Meta Platforms bindet Threads stärker in das Fediverse ein.

In den den meisten Ländern der Welt ist OpenAI verfügbar, aber nicht überall. Diese Einschränkungen werden offenbar häufig umgangen. Nun hat das Unternehmen eine Warnung ausgesprochen: Ab 9. Juli werde OpenAI Ernst machen und Konten sperren, die versuchen, aus "nicht-unterstützen Ländern und Territorien" auf automatische Programmierschnittstellen (API) zuzugreifen. Ein entsprechendes Rundschreiben haben User in der Volksrepublik China (samt Hongkong) ereilt. Die Liste unterstützter Länder ist lang, allerdings fehlen neben China einige weitere prominente Namen, darunter die Russische Föderation und die von ihr besetzten Gebiete der Ukraine, der Iran, Kuba, Nordkorea und Venezuela: OpenAI warnt Chinesen - Zugang wird gekappt.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier eine externe Umfrage (Opinary GmbH) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (Opinary GmbH) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Volkswagen will in den kommenden Jahren bis zu fünf Milliarden US-Dollar in den US-Elektroautobauer Rivian stecken. Zunächst erwirbt VW Wandelanleihen für eine Milliarde Dollar. In einem zweiten Schritt wollen die Wolfsburger ein Gemeinschaftsunternehmen mit Rivian gründen und weiteres Geld in Höhe von vier Milliarden Dollar in das Geschäft investieren. Mit der Partnerschaft von VW und Rivian wird unter anderem die Software-Entwicklung beschleunigt. Nach Gründung des Gemeinschaftsunternehmens soll Volkswagen unmittelbaren Zugriff auf aktuelle Elektroauto-Technologie von Rivian zur Nutzung in VW-Elektrofahrzeugen erhalten: VW investiert Milliarden in Elektroauto-Firma Rivian und plant Joint Venture.

Ebenfalls viel Geld ausgeben wurde für das Gesundheitssystem, doch 20 Jahre sei viel Geld investiert worden und 20 Jahre sei nichts passiert, resümierte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach auf einer Veranstaltung zur "elektronischen Patientenakte für alle". Ursprünglich sollte sich das ab Januar 2025 ändern, doch jetzt gilt das zunächst nur für ausgewählte Regionen, nämlich für die Digital-Health-Modellregion Hamburg und die Region Mittel-, Ober- und Unterfranken. Vier Wochen später soll dann – sofern alles nach Plan verläuft – der Rest der Bevölkerung seine ePAs bekommen: "Elektronische Patientenakte für alle" kommt zunächst in Modellregionen.

Auch noch wichtig:

(fds)