Meta Platforms installiert KI-Prozessoren aus Eigenbau

Meta entwickelt seit Jahren eigene Prozessoren namens Artemis für Künstliche Intelligenz. 2024 kommen sie in Rechenzentren für Facebook, Instagram und Whatsapp.

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Meta-Logo und Kopf eines weiblichen Roboters

(Bild: Below the Sky/Shutterstock.com)

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Noch dieses Jahr möchte Meta Platforms in seinen Rechenzentren Prozessoren der Eigenmarke Artemis einsetzen. Das hat Reuters in Erfahrung gebracht. Die Chips hat Meta konkret für die Anwendung (inference) von Algorithmen Künstlicher Intelligenz entwickelt. An eigenen Prozessoren für das Training von KI arbeitet der Datenkonzern noch.

Ursprünglich wollte Meta schon 2022 Artemis-Chips einsetzen, doch dürfte die damalige erste Generation den Ansprüchen noch nicht genügt haben. Also musste Meta Milliarden in Grafikprozessoren (GPU) Nvidias investieren. Allerdings übersteigt die Nachfrage das Angebot bei weitem, weshalb die Nvidia-Prozessoren alles andere als wohlfeil sind. Und ein Datenkonzern von der Größe Metas braucht ja gleich hunderttausende Stück.

Hinzu kommt, dass die für KI-Training und -Anwendung genutzten GPUs erheblich Strom verbrauchen und damit auch viel Wärme abgeben. Das kostet dreifach: Erstens muss Meta den Strom bezahlen; zweiten muss Meta die Abwärme wegkühlen; und drittens musste Meta seine Rechenzentren und Kühlsysteme umbauen, um überhaupt genügend Hitze abführen zu können.

Derweil lief die Arbeit an einer zweiten Artemis-Generation weiter. Ziele sind verlässliche und günstigere Beschaffung sowie energieeffizienterer Betrieb. Vorerst sollen die Eigenbau-Chips nur einen Teil der KI-Aufgaben übernehmen. "Wir betrachten unsere selbst entwickelten Beschleuniger als höchst ergänzend zu kommerziell verfügbaren GPUs", bestätigte Meta der Nachrichtenagentur. Das Projekt strebe nach einem "optimalen Mix auf Leistung und Effizienz für Meta-spezifische Rechenaufgaben."

Unterdessen hat TSMC die Produktion der KI-Beschleuniger MI300A/X von AMD aufgenommen. Sie sollen Nvidia-GPUs die Schneid abkaufen. Nvidia möchte seinerseits mehr GPUs verkaufen, doch hat TSMC nicht genug Kapazität für das sogenannte Packaging. Laut dem taiwanischen Nachrichtendienst United Daily News (UDN) greift Nvidia daher zusätzlich auf Packaging-Kapazität Intels zurück. Im Idealfall soll Intel im zweiten Quartal loslegen.

(ds)