Meta meldet Rekordquartal, kĂĽndigt weiteren Rekord an

KI hilft Meta, sagt Mark Zuckerberg. Finanziell läuft es gut. Nur Zuckerbergs Steckenpferd kommt nicht voran.​

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Smartphone mit den App-Icons fĂĽr Facebook, Facebook-Messenger, Instragm, WhatsApp und Oculus, dahinter das Meta-Logo

(Bild: mundissima/Shutterstock.com)

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"Wir hatten ein gutes Quartal, getrieben von KI-Forschritt quer durch unsere Apps und unser Geschäft", überrascht Mark Zuckerberg, CEO Meta Platforms', niemanden. Seine Konzern hat im dritten Quartal 2024 mehr Werbung zu höheren Preisen verkauft. Gleichzeitig sind dank des erheblichen Personalabbaus im Vorjahr die Kosten geringer.

Das Ergebnis: Ein Rekordquartal. Noch nie hat Meta Platforms in drei Monaten so viel umgesetzt (+19% im Jahresabstand auf 40,6 Milliarden US-Dollar), so hohe Werbeeinnahmen erzielt (+19% auf 39,9 Milliarden Dollar) und so hohe sonstige Einnahmen erzielt, auch wenn sie im Vergleich zum Reklamegeschäft vergleichsweise bescheiden ausfallen (+48% auf 434 Millionen Dollar).

Das Haar in der Suppe ist ausgerechnet Zuckerbergs Steckenpferd, für das er sogar den Namen des Konzerns von Facebook in Meta Platforms geändert hat: Die Reality Labs. Sie entwickeln Technik für angereicherte sowie virtuelle Realität, neudeutsch Augmented Reality und Virtual Reality genannt – die Grundlage für Zuckerbergs Zukunftshoffnung Metaverse. Zwar ist der Umsatz um 29 Prozent auf 270 Millionen Dollar gestiegen, das ist aber immer noch der zweitniedrigste Quartalsumsatz, seit Meta diese Sparte ausweist. Gleichzeitig ist der Betriebsverlust der Reality Labs um 18 Prozent auf 4,4 Milliarden Dollar angeschwollen.

Besserung ist nicht in Sicht: "Bei den Reality Labs erwarten wir weiterhin, dass der Jahresbetriebsverlust 2024 nennenswert über dem Vorjahr liegen wird, aufgrund fortlaufender Anstrengungen bei der Produktentwicklung und Investitionen, um unser Ökosystem zu vergrößern", sagt Metas Finanzchefin Susan Li. Trotz Rekordergebnis insgesamt ist Meta Aktienkurs im nachbörslichen Handel nach Bekanntgabe der Quartalszahlen Mittwochabend zunächst um rund drei Prozent gefallen.

Konzernweit ist der Betriebsgewinn um 26 Prozent auf 17,4 Milliarden Dollar gestiegen. Der Anteil der Betriebskosten und der Forschungsausgaben am Umsatz ist auf im Vergleich zu früheren Jahren vergleichsweise niedrigem Niveau verharrt, der Anteil der Ausgaben für Vertrieb und Verwaltung weiter gesunken. Hier spiegelt sich die Kündigungswelle Metas aus dem Vorjahr wider. Meta kann inzwischen von jedem eingenommenen Dollar 43 Cent als Gewinn verbuchen (+3 Prozentpunkte). Inzwischen wächst die Belegschaft aber wieder, Ende September waren es 72.404 Kollegen (+9%).

Da überrascht es nicht, dass der operative Cashflow um 21 Prozent auf 24,7 Milliarden Dollar gewachsen ist. Auch das ist Firmenrekord Zwar sind die Anlageinvestitionen höher als im dritten Quartal 2023, aber es ist immer noch genügend Raum für einen neuen Rekord beim freien Cashflow (+14% auf 15,5 Milliarden Dollar).

Schön für Meta: Die Steuerquote ist um fünf Prozentpunkte auf zwölf Prozent gefallen. Trotz Rekordgewinns ist das sogar eine absolute Reduktion um gut 300 Millionen Dollar. Und so kann der Nettogewinn um gleich 35 Prozent zulegen. Er erreicht 15,7 Milliarden Dollar, was – erraten! – ein neuer Rekord ist.

Das laufende Quartal soll allerdings noch mehr einspielen. "Wir erwarten 45 bis 48 Milliarden Dollar Gesamtumsatz im vierten Quartal 2024", berichtet Li. Das wären mindestens zwölf Prozent Zuwachs gegenüber dem vierten Quartal 2023 und mindestens elf Prozent mehr als im soeben berichteten Jahresviertel.

Das Um und Auf bei Meta waren, sind und bleiben Werbeeinnahmen. Die Zahl der täglichen aktiven Meta-Nutzer weltweit ist laut den Angaben im Jahresabstand um fast fünf Prozent auf 3,29 Milliarden gestiegen. Die Zahl der ausgespielten Werbung ist schneller gestiegen, um sieben Prozent, und besonders stark in der Region Asien-Pazifik (+9%). Der weltweit durchschnittlich erzielte Preis ist sogar um elf Prozent höher geworden. In Europa ist die Reklame mit plus 16 Prozent überdurchschnittlich stark teurer geworden.

(ds)