Meta Verified: Der blaue Haken kommt zu Facebook und Instagram - gegen Gebühr

Mark Zuckerberg folgt Elon Musks Twitter und kündigt ein Abo für Account-Verifikation an. Für 12 bis 15 Dollar monatlich bekommen Nutzer auch direkten Support.

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Eine Frau lächelt in ihr Handy neben Facebook-Benachrichtigungen

(Bild: Kaspars Grinvalds/Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Frank Schräer
  • mit Material der dpa

Der Facebook-Konzern Meta experimentiert nach dem Rückgang der Werbeeinnahmen mit einem Abo-Geschäftsmodell. Die Idee ist, dass Nutzer von Facebook und Instagram für eine monatliche Gebühr verifizierte Accounts mit Bestätigung durch Vorlage von Passdokumenten bekommen können. Neben dem üblichen Häkchen, oder in diesem Fall einem blauen Abzeichen, eines verifizierten Accounts sollen zum Service auch direkter Zugang zur Kundenbetreuung sowie Schutz vor Nachahmer-Profilen gehören.

Das "Meta Verified" genannte Abo werde zunächst in Australien und Neuseeland eingeführt, schrieb Gründer und Chef Mark Zuckerberg am Sonntag bei Facebook. Weitere Länder sollen "bald" folgen. Der Preis werde bei 11,99 Dollar (etwa 11,23 Euro) liegen, wenn man das Abo im Web bucht. Bei Käufen auf iPhones sollen es 14,99 Dollar sein. Der höhere Preis dürfte Apple geschuldet sein, da diese eine Gebühr von zunächst 30 Prozent bei Abonnements nehmen, die auf dem iPhone abgeschlossen wurden.

Mark Zuckerberg begründet die Abo-Gebühren in Antworten auf seinen Facebook-Beitrag damit, dass die Überprüfung der persönlichen Ausweise und direkte Kundenbetreuung für Millionen oder Milliarden Nutzer erhebliche Kosten verursachen werden. Facebook zählte zuletzt zwei Milliarden täglich aktive Nutzer. Zudem könne der ausgebaute Support effektiver nachahmende Profile ermitteln und die Qualität des Supports könne mit steigender Nachfrage besser skalieren.

Ein Meta-Sprecher erklärte Bloomberg per E-Mail, dass das kostenpflichtige Abo neben dem blauen Abzeichen auch eine erhöhte Sichtbarkeit und Reichweite umfasst. Damit würden Beiträge in bestimmten Bereichen der Plattform wie etwa der Suche, in Kommentaren und Empfehlungen prominenter dargestellt. Das könnte nützlich sein für sogenannte Content-Creator, die mit ihren digitalen Inhalten Geld verdienen.

Der Umsatz von Meta war im vergangenen Quartal um vier Prozent gesunken. Neben der allgemeinen Abkühlung des Online-Werbemarktes machen Facebook und Instagram auch weiterhin Apples Maßnahmen zum Schutz der Privatsphäre auf dem iPhone zu schaffen. App-Entwickler müssen Nutzer ausdrücklich um Erlaubnis fragen, wenn sie zur Personalisierung der Werbung ihr Verhalten quer über verschiedene Anwendungen und Dienste nachverfolgen wollen. Da viele dies ablehnten, gerieten Online-Werbemodelle durcheinander, was Facebook & Co angeblich Milliarden kostet.

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Auch Twitter hofft unter dem neuen Besitzer Elon Musk stärker auf Abo-Erlöse. Neben einem blauen Häkchen im Profil, das es früher nur mit einer persönlichen Verifikation gab, bekommen zahlende Nutzer aktuell die Möglichkeit, längere Videos zu veröffentlichen. Als weiterer Vorteil ist für die Zukunft angekündigt, dass Tweets von Abo-Kunden prominenter platziert werden. Zudem sollen sie nur halb so viel Werbung zu sehen bekommen. Das seit Kurzem auch in Deutschland verfügbare Premium-Abo "Twitter Blue" kostet in Europa bei monatlicher Zahlungsweise Abo acht Euro. Wenn man es sich gleich für ein Jahr holt, werden 84 Euro fällig.

(fds)