Meta öffnet Quest-Softwareplattform für andere Hersteller

Der US-Internetkonzern Meta benennt seine Quest-Softwareplattform in Meta Horizon OS um und öffnet sie für Headset-Hersteller von Drittanbietern.

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Meta-Schild an Grundstückseinfahrt

(Bild: Michael Vi/Shutterstock.com)

Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Andreas Knobloch

Meta macht sein Quest-Betriebssystem für Hardware-Dritthersteller verfügbar und läutet damit nach eigener Aussage eine "neue Ära für Mixed Reality" ein. Das verkündete der US-Internetkonzern am Montag in einem Blogeintrag.

"Wir öffnen das Betriebssystem, das unsere Meta Quest-Geräte antreibt, für Hardware-Hersteller von Drittanbietern, um den Verbrauchern mehr Auswahl zu bieten und Entwicklern ein größeres Ökosystem zur Verfügung zu stellen. Wir arbeiten mit weltweit führenden Technologieunternehmen zusammen, um dieses neue Ökosystem zum Leben zu erwecken und es für Entwickler noch einfacher zu machen, Apps zu entwickeln und ihre Zielgruppen auf der Plattform zu erreichen", schreibt das Unternehmen.

Das neue Hardware-Ökosystem wird auf Meta Horizon OS laufen, dem Mixed-Reality-Betriebssystem, das auch die Meta Quest-Headsets betreibt. Laut Meta ist Meta Horizon OS "das Ergebnis eines Jahrzehnts der Arbeit von Meta an der Entwicklung einer Computerplattform der nächsten Generation". Die soziale Ebene von Horizon, die derzeit die Meta Quest-Geräte versorgt, soll auf das neue Hardware-Ökosystem ausgedeht werden, schreibt Meta. "Sie ermöglicht es den Identitäten, Avataren und Freundesgruppen von Menschen, sich mit ihnen [den neuen Geräten, Anm] durch virtuelle Räume zu bewegen, und ermöglicht es Entwicklern, umfangreiche soziale Funktionen in ihre Anwendungen zu integrieren. Und da diese soziale Ebene so konzipiert ist, dass sie mehrere Plattformen überbrückt, können Menschen gemeinsam Zeit in virtuellen Welten verbringen, die über Mixed-Reality-, Mobil- und Desktop-Geräte hinweg existieren."

Meta Horizon OS-Geräte werden die gleiche mobile Begleit-App verwenden, die Meta Quest-Besitzer heute nutzen, so Meta. Sie wird in Meta Horizon-App umbenannt; der Meta Quest Store firmiert in Zukunft als Meta Horizon Store. Quest wird nur als Marke für Metas Erstanbieter-Headsets bestehen bleiben.

Zudem kündigte Meta bereits mehrere Hardware-Dritthersteller an, die völlig neue Headsets mit Meta Horizon OS entwickeln. So arbeitet Asus unter seiner Marke Republic of Gamers (ROG) an einem völlig neuen "Performance-Gaming-Headset". Lenovo wiederum kündigte an, seine Erfahrung bei der Mitentwicklung von Oculus Rift S sowie sein Know-how bei der Entwicklung von Geräten wie der ThinkPad Laptop-Serie zu nutzen, um "Mixed-Reality-Geräte für Produktivität, Lernen und Unterhaltung" zu entwickeln. Mit Microsoft arbeitete man zusammen, so Meta, um eine limitierte, von Xbox inspirierte Auflage von Meta Quest zu entwickeln. Im vergangenen Jahr haben beide Unternehmen gemeinsam Xbox Cloud Gaming für Meta Quest entwickelt. Die Spiele werden auf einen virtuellen 2D-Bildschirm innerhalb der VR-Umgebung gestreamt, sind also nicht als native VR-Version verfügbar.

Mit der Öffnung von Meta Horizon OS für weitere Gerätehersteller erweitern sich auch die Möglichkeiten für App-Entwickler, ihre Zielgruppen zu erreichen, schreibt Meta. Barrieren zwischen dem Meta Horizon Store und dem App Lab würden beseitigt. Das gebe Entwicklern, die die grundlegenden technischen und inhaltlichen Anforderungen erfüllen, die Möglichkeit, Software auf der Plattform anzubieten. "App-Lab-Titel werden bald in einem eigenen Bereich des Stores auf allen unseren Geräten zu finden sein, sodass sie einem größeren Publikum zugänglich sind", heit es.

Darüber hinaus arbeitet Meta an einem Framework für räumliche Anwendungen, das Entwicklern mobiler Apps helfen soll, Mixed-Reality-Erfahrungen zu entwickeln. Entwickler könnten also die Tools nutzen, mit denen sie bereits vertraut sind, um ihre mobilen Anwendungen auf Meta Horizon OS zu übertragen oder völlig neue Mixed-Reality-Anwendungen zu erstellen. Entwickler können sich für den Zugang bewerben, schreibt Meta.

(akn)