MetaCreations: 3D der Zukunft

Auf der Siggraph '97 in Los Angeles zeigte MetaTools erstmals, wie Kai Krauses 3D-Ideen Gestalt annehmen (http://www.metacreations.com).

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Joern Loviscach

Auf der Siggraph '97 in Los Angeles zeigte MetaTools erstmals, wie Kai Krauses 3D-Ideen Gestalt annehmen (http://www.metacreations.com). Die schon in SPIEGEL und c't gewürdigte 3D-Kamera arbeitete auf der Messe mit einem 3D-Drucker von 3D Image Technology (http://www.3dit.com) zusammen, um gescannte Objekte mit 3D-Effekt aufs Papier zu bringen. Der räumliche Eindruck entsteht durch schmale Linsenstreifen auf dem Papier -- wie von Kippbildern für Kinder bekannt. Auch Kodak hatte bereits ein solches 3D-Drucksystem angeboten. Eine eher professionelle 3D-Scan-Lösung will MetaCreations mit Hilfe der Lockheed-Martin-Tochter Real 3D auf den Markt bringen (http://www.real3d.com). Im Preis von knapp 30.000 US-$ ist eine Grafikworkstation enthalten.

Die MetaCreations-Technik -- entwickelt von der aufgekauften Firma Real Time Geometry -- erleichtert aber nicht nur das 3D-Scannen, sondern verspricht auch schnellere 3D-Wiedergabe. Mit Hilfe von Real 3D und Intel dürfte das Verfahren den Weg in 3D-Grafikbeschleunigerchips finden. Auch die für Ende dieses Jahres angekündigte Windows-Version 4.1 des Animationsprogramms MetaCreations Infini-D soll teilweise die neue 3D-Technik benutzen -- ein schwacher Trost für die Mac-Anwender, die derzeit über die träge Version 4.0 stöhnen.

Eine Neuerung anderer Art findet sich in der 3D-Software Ray Dream Studio 5, die MetaCreations in den USA ab sofort ausliefern will: Das Programm unterstützt nun unter Windows wie MacOS die Rendertechnik von ThinkFish (http://www.thinkfish.com): Die Objekte des virtuellen Raums erscheinen hier nicht fotorealistisch, sondern wie im Comic, wie auf einer Kreidezeichnung oder wie auf einem Gemälde von Matisse. (jl)