Metabox AG muss Jahresminus auf 40 Millionen Mark korrigieren

Das seit Monaten von Skandalen erschütterte Multimedia-Unternehmen Metabox AG (Hildesheim) hat im Jahr 2000 einen weit größeren Verlust gemacht als zuvor angegeben.

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  • dpa

Das seit Monaten von Skandalen erschütterte Multimedia-Unternehmen Metabox AG (Hildesheim) hat im Jahr 2000 einen weit größeren Verlust gemacht als zuvor angegeben. Statt der bisher genannten 26,8 Millionen Mark werden in der Montag bekannt gewordenen Einladung zur Hauptversammlung am 30. Oktober 39,7 Millionen Mark (20,3 Millionen Euro) als Fehlbetrag ausgewiesen. Bei dem Hersteller so genannter Settop-Boxen zur Internetnutzung per Fernseher läuft ein Insolvenzverfahren. Metabox will zur Sanierung das Grundkapital von bisher 15,4 Millionen Euro um 7,7 Millionen Euro erhöhen.

Metabox hatte Ende April seine Jahresbilanz nicht fristgerecht vorgelegt und dann verspätet nicht testierte Zahlen mit einem Jahresfehlbetrag von 26,8 Millionen DM präsentiert. Das Unternehmen hatte außerdem wiederholt die Umsatzerwartung herunter gesetzt: Aus zunächst angekündigten 200 Millionen Mark wurden schließlich 47,2 Millionen Mark. Der für 2001 angekündigte Umsatz von 600 Millionen Mark wurde Anfang Mai ohne neue Angaben zurückgezogen.

Nach der Insolvenz Ende Mai konnte die Zahlungsfähigkeit Ende August nur durch einen privaten Kredit von zwei Millionen Mark bis zur Hauptversammlung gesichert werden. Zuvor hatte eine Investorengruppe die zugesagte Finanzspritze gegen Aktien nicht gezahlt. Eine weitere war abgesprungen. Gegen führende Mitarbeiter des Hildesheimer Unternehmens laufen Ermittlungen der Staatsanwaltschaft, weswegen der Vorstandsvorsitzende Stefan Domeyer derzeit sein Amt ruhen lässt. (dpa) / ()