Metas riskante Wette auf KI und das Metaverse

Dank enormer Werbeeinnahmen könnte Meta Platforms in Geld schwimmen. Doch Mark Zuckerberg nutzt die Gewinne lieber für eine KI-Offensive

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Meta-Logo und Kopf eines weiblichen Roboters

(Bild: Below the Sky/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Nico Ernst
  • mit Material der dpa

Der Facebook-Konzern Meta nutzt seine sprudelnden Werbeeinnahmen für eine teure Wette auf Künstliche Intelligenz und virtuelle Welten. Die Erfolgsaussichten sind nach wie vor unklar – doch Gründer und Chef Mark Zuckerberg gibt in der Hoffnung auf einen Vorsprung vor der Konkurrenz immer mehr Geld dafür aus. Mindestens 38 Milliarden Dollar werden in diesem Jahr langfristige Investitionen unter anderem für den Ausbau von Rechenzentren für KI betragen – eine Milliarde mehr als zuvor erwartet. Und im nächsten Jahr sollen die Ausgaben weiter steigen.

Meta streut KI-Software, die zum Beispiel Texte oder Bilder erstellen kann, nach und nach in seine Apps wie Facebook und Instagram ein. Dadurch kommt Meta AI dem Konzern zufolge auf 500 Millionen monatlich aktive Nutzer. Zuckerberg zufolge macht sich KI bereits positiv im Geschäft des Konzerns bemerkbar: Acht Prozent mehr Zeit auf Facebook und 5 Prozent mehr auf Instagram sollen die Nutzer in den bisherigen Monaten des Jahre 2024 verbracht haben. Der Mitbegründer von Facebook führt das auf durch KI verbesserte Empfehlungen zurück.

Verluste von mehr als 50 Milliarden Dollar nahm Zuckerberg bereits für seine Vision von virtuellen Welten in Kauf, in denen Menschen nach seiner Erwartung arbeiten und ihre Freizeit verbringen werden, Stichwort: Metaverse. Allein im vergangenen Quartal schrieb die damit befasste Sparte Reality Labs operativ rote Zahlen von 4,4 Milliarden Dollar, bei lediglich 270 Millionen Dollar Umsatz. Ein Analyst fühlte daraufhin in der Telefonkonferenz nach Vorlage der Quartalszahlen vor, ob damit vielleicht die Spitze der Verluste erreicht sei. Finanzchefin Susan Li sagte, man werde in Reality Labs weiterhin massiv investieren, weil das langfristig eine strategische Priorität sei.

Eine solche, aber wohl mit viel weniger Investitionen, ist auch die als Twitter-Alternative gestartete Plattform Threads. Bereits "fast 275 Millionen" aktive Nutzer im Monat soll der Dienst Zuckerberg zufolge haben. Zeitweise gebe es eine Million neue Anmeldungen pro Tag. Auch die Nutzung, das "engagement", habe stark zugenommen, sagte der Meta-CEO. Zahlen zu den verbrachten Zeiten wie bei Facebook und Instagram legte er jedoch nicht vor. (nie)