Metaverse-Entwickler nutzen Horizon Worlds nicht – Memo leakt Kritik

Horizon Worlds sei so schlecht, nicht mal die Entwickler selbst nutzten es, heißt es in einem internen Memo, das kurz vor der diesjährigen Connect auftaucht.

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Mit Speed ins Metaverse – statt per Kniehebelauf am Fahrrad – so stellt sich Meta das vor.

(Bild: PopTika/Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.

Kommende Woche jährt sich mit dem Meta-eigenen Event Connect die Umbenennung und Großankündigung des Metaverse. Quasi pünktlich dazu taucht ein internes Memo auf, in dem es heißt, dass die Metaverse-App Horizon Worlds so schlecht sei, nicht mal die Entwickler selbst würden sie nutzen. Vishal Shah, Metaverse-Chef bei Meta, erklärt darin, die Mitarbeiter blieben in einem "Qualitäts-Lockdown", bis die Probleme behoben seien und man Horizon für mehr Menschen öffnen könne.

Horizon Worlds ist quasi die Basis des Metaverse, dort ist die virtuelle Welt entstanden, in der man als Avatar umherwandeln kann, sofern man eine Quest-Brille hat. In dem Memo, das "The Verge" vorliegt, heißt es auch, dass bald eine mobile sowie eine Web-Version verfügbar sein sollen, der Start aber bei der aktuellen Lage verschoben werden könne. "Derzeit besagt das Feedback von Creatoren, Nutzern, Spieletestern und vielen weiteren im Team, dass die Probleme, etwa die Stabilität und Bugs, zu schwer wiegen und es der Community zu schwer machen, die Magie von Horizon zu erleben."

Zuletzt reichte bereits ein Bild aus Horizon Worlds, das Mark Zuckerberg selbst postete, um für Gelächter zu sorgen. Die Grafik war schlecht, wirklich schlecht. Auch der Meta-Chef gestand das ein und zeigte kurz darauf ein verbessertes Bild mit dem Hinweis, das erste sei ein Schnellschuss gewesen, weil man einen Launch feiern wollte. Zudem erklärte Zuckerberg auch, es werde "major Updates" für Horizon und die Avatare bei der kommenden Connect geben.

Dieser hauseigene Event findet am 11. Oktober 2022 statt. Vergangenes Jahr wurden dort die Umbenennung Facebooks in das Mutterunternehmen Meta und das Metaverse, wie es aktuell aufgebaut ist, vorgestellt. Auch dieses Jahr hält Zuckerberg eine Eröffnungsrede, Creatoren, Entwickler und leitende Angestellte sollen ihn dabei unterstützen, heiß es in der Ankündigung. Neben den Neuerungen im Metaverse soll auch die neue "high-end" VR-Brille vorgestellt werden, die unter dem Namen Projekt Cambria entwickelt wird und explizit für die Mixed Reality optimiert sein soll.

Erst kürzlich zeigte Zuckerberg in einem Video, wie er sich die Zukunft in der Mixed Reality vorstellt – mit Fechten.

Ob bis kommende Woche auch die weiteren Probleme, die in dem Memo besprochen werden, behoben sind, mag bezweifelt werden. Dazu zählt etwa auch, dass der Onboarding-Prozess zu kompliziert und verwirrend sei. Die am Metaverse arbeitenden Kollegen werden aber angehalten, deutlich häufiger selbst Zeit in der virtuellen Realität zu verbringen. Außerdem sollen sie offener sein für Veränderungen, denn ihr Produkt habe noch nicht seinen Platz im Markt gefunden. "Wenn du mit Horizon beschäftigt bist, brauche ich deine Offenheit für Ambiguität und Veränderung."

(emw)