Meteorit vom Mars: Noch vor 742 Millionen Jahren Kontakt zu flĂĽssigem Wasser

Ein vor 11 Millionen Jahren aus dem Mars geschlagener Stein enthält Spuren von flüssigem Wasser. Das hat seine Zusammensetzung messbar verändert.

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Schwarzer Stein auf Glas

Der Lafayette-Meteorit

(Bild: Purdue Brand Studio)

Lesezeit: 2 Min.

Ein vom Mars stammender Meteorit hatte auf dem Roten Planeten vor 742 Millionen Jahren Kontakt zu flüssigem Wasser. Das hat ein Forschungsteam unter Leitung der Planetologin Marissa Tremblay von der US-amerikanischen Purdue University herausgefunden. Der Zeitpunkt ist deutlich später als bisherige Schätzungen zum Vorhandensein von flüssigem Wasser auf dem Mars. Die Forschungsgruppe meint aber, dass der Kontakt unter der Oberfläche und mit nur vorübergehend geschmolzenem Permafrosteis erfolgt ist. Der verantwortliche Vorgang dürfte sich noch heute ereignen.

Entdeckt wurden die Spuren im sogenannten Lafayette-Meteoriten, schreibt die Gruppe. Der heißt so, weil er 1931 in einer Schublade an der Universität wiedergefunden wurde und die befindet sich in der Stadt West Lafayette im US-Bundesstaat Indiana. Wann er gefunden wurde, ist unbekannt. Dessen Untersuchung hatte bereits ergeben, dass er vor 11 Millionen Jahren bei einem Asteroideneinschlag aus dem Mars geschleudert wurde. Wann genau er danach auf der Erde eingeschlagen ist, ist wegen seiner ungewöhnlichen Entdeckungsgeschichte unbekannt, eine Analyse organischer Kontaminierungen hatte vor zwei Jahren aber als wahrscheinlichsten Zeitpunkt das Jahr 1919 ergeben.

Wann der Gesteinsbrocken auf dem Mars Kontakt zu flüssigem Wasser hatte, hat das Forschungsteam anhand von Mineralien ermittelt, die dabei gebildet wurden. Die deuten demnach nicht darauf hin, dass es dort damals reichlich flüssiges Wasser gab, deshalb die Hypothese zu dem Kontakt unter der Oberfläche. Man habe zeigen können, dass weder die 11 Millionen Jahre im Weltall noch die Jahrzehnte auf der Erde die Altersbestimmung verfälscht hätten, schreibt die Gruppe noch. Die eingesetzte Methode könnte jetzt auch bei anderen Meteoriten angewandt werden, um dort ebenfalls nach Spuren von flüssigem Wasser zu suchen. Veröffentlicht wurde die Forschungsarbeit jetzt in den Geochemical Perspective Letters.

(mho)