Michael Dell will sparen und Bürokratie abbauen

Sparmaßnahmen und Bürokratieabbau sollen den Computerbauer Dell wieder auf Kurs bringen.

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Von
  • Axel Vahldiek

Michael Dell (41), der Gründer und gerade zurückgekehrte Chef des amerikanischen PC-Herstellers Dell, will den mit Problemen kämpfenden Konzern durch Sparmaßnahmen und Bürokratieabbau wieder auf Kurs bringen. Dell erläuterte seine Comeback-Pläne in einer E-Mail an die Mitarbeiter, nachdem er den bisherigen Firmenchef Kevin Rollins vor wenigen Tagen abgelöst hatte.

Der Firmengründer bezeichnete die Bürokratie als das Problem Nummer 1. Dies geht aus der von der US-Tageszeitung Austin American-Statesman am Samstag in ihrer Onlineausgabe veröffentlichten firmeninternen E-Mail hervor. Dell nannte darin die Ergebnisse des vergangenen Jahres "enttäuschend und nicht akzeptabel".

Er forderte alle Mitarbeiter zu Sparaktionen auf. Es werden für das vergangene Jahr keine Boni gezahlt. Dell will die Zahl der ihm direkt unterstellten Spitzenmanager von 20 auf zwölf reduzieren. Paul Bell, der Leiter der Dell-Sparte Europa/Naher Osten/Afrika, wird in die Konzernzentrale nach Austin kommen und dort die neue Amerika-Organisation führen. Ihm werden dabei zahlreiche Geschäftsbereiche unterstellt.

Dell will auch das Geschäft mit kleineren und mittleren Unternehmenskunden intensivieren und das Dienstleistungsgeschäft ausbauen, wobei er Akquisitionen in Aussicht stellte. Das Server- und Speichergeschäft sollen ebenfalls ausgebaut werden. Die Produktzyklen sollen verkürzt werden.

Dell hatte im vergangenen Jahr die Spitzenposition im PC-Markt an Hewlett-Packard verloren und die Wall Street wiederholt mit seinen Ergebnissen enttäuscht. Zudem werfen Aktionäre dem Computerhersteller derzeit in einer Sammelklage vor, jahrelang möglicherweise illegale Sonderzahlungen vom Chiphersteller Intel erhalten und diese nicht richtig verbucht zu haben. (axv)