KI: Microsoft 365 Copilot für erste Unternehmen als Paid Preview verfügbar

Der Copilot zieht für die ersten Unternehmen in Microsoft 365 ein. Allerdings ist es eine kostenpflichtige Preview. Dafür auch mit neuen Funktionen.

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(Bild: Microsoft Blogbeitrag)

Lesezeit: 4 Min.

Die ersten rund 600 Unternehmen weltweit bekommen Zugang zum Copilot für Microsoft 365. Für diesen Early Access müssen sie bezahlen. Wie viel das im Einzelnen ist, ist dabei nicht bekannt und wird einzeln ausgehandelt. Bereits seit März konnten 20 Unternehmen die KI-Dienste testen, die wie ein Assistent bei den Anwendungen helfen sollen – alles in natürlicher Sprache. Zu den Tester gehören Chevron, General Motors und The Walsh Group, also allesamt sehr große Unternehmen.

Freilich hat der Copilot die Arbeit verbessert. Microsoft schreibt im Blogbeitrag: "Das überwiegende Feedback war, dass Microsoft 365 Copilot das Potenzial hat, die Arbeit nachhaltig zu verändern. So habe Copilot entscheidend dabei geholfen, nicht nur Meetings, sondern auch Kreativprozesse zu verbessern." Zugleich wünschten sich die Unternehmen, die Nutzerinnen und Nutzer noch mehr im Umgang mit dem Copilot zu unterstützen, etwa mehr "konversionsorientierte Interaktion mit der KI", also den Wechsel begleitend.

Neu ist der Semantische Index für Copilot. Gemeint ist, dass die KI den Kontext besser versteht und entsprechend handelt. Microsoft erklärt das anhand eines Beispiels: Bei der Frage nach dem "März-Verkaufsbericht" sucht die KI nicht nach Dokumenten mit diesem Namen, stattdessen weiß sie "Verkaufsberichte von Kelly aus dem Finanzteam werden in Excel erstellt." Das soll es auch erleichtern, ungenaue Prompts, also Aufforderungen, besser zu erfüllen. Der Semantische Index speist sich aus einer Übersicht der Mitarbeiter und Unternehmensdaten. Sie soll auch die Suchergebnisse für Microsoft 365 E3 und E5 (nur für diese Enterprise-Verträge ist der Semantische Index verfügbar) verbessern, unabhängig davon, ob die Kunden den Copilot einsetzen.

Microsoft hatte den Einzug des Copilot in alle Office-Anwendungen und mehr bereits im März angekündigt. Auch Google wird voraussichtlich auf der am heutigen Mittwoch stattfindenden Entwicklerkonferenz I/O ankündigen, dass die eigene generative KI mit mehr Funktionen in die Workspace-Dienste einzieht. Gerüchteweise erscheint eine neue Version von PaLM, Googles Sprachmodell soll mehr als 100 Sprachen meistern und ähnlich wie der Copilot unter anderem Schreib-, Programmier- und Analyse-Fähigkeiten mitbringen.

Weitere, neue Funktionen gibt es auch für die Microsoft-Anwendungen. Der Copilot für das Whiteboard: In natürlicher Sprache können Nutzer ihn bitten, Ideen zu generieren und diese in Themengebiete zu organisieren, aus ihnen Designs zu erstellen und sie zusammenzufassen. Der Microsoft Designer kann die Ideen dann wiederum in Bilder umwandeln.

In den Copilot für PowerPoint wird der Bildgenerator Dall-E von OpenAI integriert. Präsentationen lassen sich damit schnell um Bilder anreichern. Rewrite mit Copilot verbessert den Text von PowerPoint-Präsentation, und kann diesen in Stichpunkte umwandeln. Auch bei Outlook soll es einfacher werden, dank KI "ansprechende und prägnante Mitteilungen" zu schreiben. Copilot bietet "Coaching-Tipps" beim Schreiben von Mails, damit man den richtigen Ton trifft. OneNote kann aus Notizen, Bildern und Daten Pläne entwerfen und Listen generieren. Copilot in Loop hilft den Überblick zu behalten, in dem es alle Beteiligten auf dem aktuellen Stand hält. Für Viva ist der Copilot bisher nur angekündigt. Noch in diesem Jahr soll er "personalisierte Lernreisen" erstellen.

Alle KI-Anwendungen laufen unter Microsofts Standards zu Datenschutz und Datensicherheit. Zudem heißt es, "bei der Einführung von Microsoft 365 Copilot lassen wir uns von unseren KI-Prinzipien, dem Responsible AI Standard sowie jahrzehntelanger Forschung zu KI, Grounding und datenschutzfreundlichem maschinellem Lernen leiten." Ein multidisziplinäres Team arbeite daran, potenzielle Schäden durch die KI-Systeme abzuwenden.

(emw)