Browser-Marktanteile: Microsofts Edge bleibt LadenhĂĽter

Zum Jahresende veröffentlichte Microsoft große Zahlen für seinen Edge-Browser. In den Marktanteilen spiegeln die sich aber nicht wider.

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Logo von Microsoft Edge auf einem Bildschirm

(Bild: DANIEL CONSTANTE/Shutterstock.com)

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This article is also available in English. It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

In seinem Jahresrückblick hat Microsoft ausgewählte Nutzungsstatistiken zu seinem Edge-Browser veröffentlicht. Sie beziehen sich überwiegend auf KI- und Sicherheitsfunktionen. So warb das Unternehmen damit, dass in Edge mehr als 10 Milliarden KI-gestützte Chats geführt, 7,3 Milliarden Kennwörter geschützt und 38 Billionen Zeichen mit Copilot übersetzt worden seien. Konkrete Marktanteile seines Browsers nannte Microsoft hingegen nicht. Zahlen von Statcounter zufolge stiegen die Nutzungszahlen geringfügig an, Edge bleibt aber hinter Chrome und Firefox zurück.

Bei den Desktop-Browsern liegt Microsoft Edge in Deutschland mit einem Marktanteil von etwa 17 Prozent auf Rang 3 und hat zu Mozilla Firefox aufgeschlossen. Der Open-Source-Browser kommt auf knapp 18 Prozent. Etwa die Hälfte der Deutschen setzt auf Marktführer Google Chrome, jeder Zehnte auf den Apple-Browser Safari. Im Vergleich zum Vorjahr stieg der Marktanteil von Edge um einen halben Prozentpunkt. Weltweit erreicht er mit 13 Prozent den zweiten Platz der Desktop-Browser und konnte verglichen mit dem vergangenen Jahr einen Anstieg um 1,3 Prozentpunkte verzeichnen. Mit zwei Dritteln ist Google Chrome globaler Marktführer.

Wegen der Dominanz von Google hatten die US-amerikanische Bundesregierung und der Staat Colorado vor Gericht beantragt, dass der Internet-Konzern seinen Browser verkaufen soll. Außerdem verlangten sie, dass Google innerhalb der kommenden fünf Jahre nicht erneut in den Browser-Markt einsteigen dürfe. Damit soll eine Monopolstellung des Unternehmens verhindert werden. Mit Chrome sammelt Google Nutzungsdaten, die nicht nur in die Entwicklung des Browsers einfließen, sondern auch in anderen Geschäftsbereichen, etwa für gezielte Onlinewerbung, genutzt werden.

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Vor fast zwei Jahren hatte Microsoft begonnen, seinen Browser um KI-Funktionen zu erweitern. Zuletzt ergänzten die Entwickler einen KI-gestützten Spam-Schutz in Edge, der vor betrügerischen Websites warnen soll. Auch die Suchmaschine Bing erhielt in der Vergangenheit KI-Anwendungen wie Copilot auf Basis von ChatGPT oder Image Creator. In Deutschland sank der Marktanteil von Bing erstmals seit einem Jahr wieder unter 5 Prozent. Mit über 91 Prozent führt Google den deutschen Markt an. Ein US-amerikanisches Gericht urteilte im Sommer, dass der Suchmaschinen-Konzern seine Marktmacht missbraucht hat.

(sfe)