Microsoft Ignite: Edge Workspaces, Dall-E-2 für alle und Teams Premium

"Mehr erreichen mit weniger." Zur Eröffnung der Ignite kündigte Microsoft-Chef Satya Nadella fast schon absurd viele Neuheiten an – mehr als 100 sollen es sein.

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Wie man mehr erreicht, obwohl man weniger dafür tut? Mit Microsofts Produkten und der Vielzahl an neuen Diensten. So stellt sich das CEO Satya Nadella vor, denn das ist das Motto der diesjährigen Ignite, die erstmal auch wieder in Präsenz stattfindet: "Doing more with less". Microsofts hauseigene Messe läuft noch bis Freitag. Nadella hielt am Mittwochabend die Opening Keynote, in der er einen ausführlichen Überblick über die mehr als 100 Neuheiten gab. Jede davon soll beim Sparen helfen – an Energie, Arbeitskraft, Aufwand.

Zu den Ankündigungen zählten etwa eine Erweiterung des Browsers Edge, eine neue Designer-Anwendung mit Künstlicher Intelligenz, neue Partnerschaften mit unter anderem Cisco und Meta sowie ein verbessertes Teams.

Dall-E 2, der derzeit viel besprochene Bildgenerator, der noch nicht frei verfügbar ist, hält Einzug in den Azure-OpenAI-Service. Laut Microsoft "erweitert das die Bandbreite an Einsatzszenarien, die Nutzer*innen von Azure OpenAI mit den Sicherheits-, Compliance- und KI-Standards von Microsoft Azure zur Verfügung stehen". Heißt: Mit Dall-E 2 sollen sich Bilder, Inhalte und Code generieren lassen, indem man mit der KI spricht. Auch an anderer Stelle schwärmt Nadella von Low-Code-Möglichkeiten. Mit PowerApps soll sich Code wie von selbst schreiben lassen. Power-Automate verwandelt Alltagssprache in Low-Code-Befehle, so dass ganz einfach Automatisierungen und weitere kleine Werkzeuge entwickelt werden können. GitHub werde dabei eine immer größere Rolle spielen.

Der Bildgenerator Dall-E 2 wird zudem mehr Menschen zur Verfügung gestellt, indem er in den Image-Creator in Bing integriert wird und in den Microsoft Designer, eine neue Designer-Software, mit der quasi jedermann im Handumdrehen zum Designer werden kann. Noch gibt es den Zugang nur über eine Warteliste; wann der Microsoft-Designer großflächig verfügbar sein wird, ist unbekannt.

Microsoft Edge ist zwar bereits der beste Browser, erklärt Nadella. Er wird nun aber noch besser und bekommt den Namenszusatz Workspaces. Um die Transformation zum hybriden Arbeiten zu begleiten und zu gestalten, will Microsoft "Räume in Orte verwandeln". Microsoft Places heißt entsprechend eine angekündigte App, mit der sich unter anderem Termine und Dashboards teilen lassen sowie Räume buchen.

Auch Edge Workspaces ist zunächst nur als Preview verfügbar. Mit ihm soll es Gruppen möglich sein, gemeinsam eine Webseite anzusehen und im Browser an einem gemeinsamen Dokument zu arbeiten. Inhalte sind per Link erreichbar. Der normale Edge bekommt zusätzliche Sicherheitsfunktionen; Unter anderem eine automatische Typo-Korrektur, damit man nicht auf gefälschten Seiten landet.

Nicht nur Mark Zuckerberg kann schöne Avatare anbieten. Auch Satya Nadella, der am Vorabend der Ignite bei Meta auf der Connect auftauchte und eine Zusammenarbeit ankündigte, stellt neue Avatare für seine Mixed-Reality-Welt Mesh vor. Sie sind bald in Microsoft Teams verfügbar, man muss sich also nicht mehr selbst zeigen, auch ein Abbild kann Konferenzen lauschen. Zuckerberg hatte Beine für seine Avatare im Angebot – die sind gar nicht so leicht per Information aus dem Headset wiederzugeben – und lässt mittels neu vorgestellter Meta Quest Pro das Gesicht filmen, um den Avataren die passenden Gesichtsausdrücke zu verpassen. Das scheint Microsoft mit der Hololens noch nicht zu schaffen. Dafür kann man gleich drei Avatare von sich basteln – vielleicht entsprechend mancher Dresscodes als Casual-Business, Black-Tie und Informal. Noch sind die Avatare nur in einer Private-Preview verfügbar, kommen aber in alle Teams-Versionen.

Neu ist nämlich auch ein Teams-Premium, das ab Dezember in eine Preview kommt und Anfang 2023 für alle verfügbar sein wird. Das soll klüger, sicherer und umfassender sein. Dafür gibt es Meeting-Guides, Möglichkeiten, seine Marke in Meetings zu präsentieren, KI-unterstützte Informationen und Hilfestellungen für Nutzer, automatische Übersetzer und um die Sicherheit zu erhöhen, Wasserzeichen für Informationen, die in Meetings ausgestauscht werden.

Teams kommt ins Metaverse und bekommt in seiner Grundausstattung kleinere Überarbeitungen und neue Funktionen, wie etwa Excel Live, Cameo um das Kamerabild zur PowerPoint-Präsentation hinzuzufügen.

Bei Outlook kann man bald auf E-Mails mit Reaktionen antworten, wie wir es aus online-Meetings kennen. Context-IQ steht zur Verfügung, um Personen direkt an passende Stellen zu leiten. Und weil fluchen nicht schön ist, erkennt der Microsoft Editor im Web künftig, wenn man zu umgangssprachlich schreibt und schlägt hübschere Formulierungen vor.

(emw)