Microsoft-Mitarbeiter in China müssen auf iPhones umsteigen

Microsoft vereinheitlicht die Smartphones seiner Mitarbeiter in China. Für Logins am Arbeitsplatz werden iPhones erforderlich.​

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Eine vor einem Laptop sitzende Person bedient ein Smarphone, dessen Bildschirm ein Vorhängeschlosssymbol anzeigt

(Bild: Tero Vesalainen/Shutterstock.com)

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Der Datenkonzern Microsoft verteilt an seine Mitarbeiter in der Volksrepublik China Apple-Smartphones vom Typ iPhone 15. Darauf sind Apps installiert, die ab September zum Login am Arbeitsplatz erforderlich sein werden (Zwei-Faktor-Authentifizierung). Gleiches gilt für die Microsoft-Belegschaft in Hongkong.

Dies berichten mehrere US-Medien. Eine offizielle Erklärung für die Einschränkung auf iPhones ist nicht bekannt. Das Vorgehen ist Teil von Bestrebungen Microsofts, die IT-Sicherheit im eigenen Betrieb zu stärken ("Secure Future Initiative"). Mit dem gleichen Argument hat Chinas Regierung allerdings letztes Jahr den Einsatz ausländischer Hardware, darunter auch iPhones, in chinesischen Behörden verboten – obwohl sie größtenteoils in dem Land selbst hergestellt werden. Im Nachbarland Russland möchte die Regierung ebenfalls iPhones im öffentlichen Dienst zurückdrängen; der Kreml fürchtet, dass seine Ämter auf diesem Weg ausspioniert werden könnten.

Marktführer in der Volksrepublik China bei Smartphones ist der staatsnahe Konzern Huawei. Dieser hat ein eigenes Betriebssystem namens HarmonyOS; noch dieses Jahr soll eine neue, Android-freie Version namens HarmonyOS NEXT für Huawei-Handys auf den Markt kommen. Dem greift Microsofts Umstieg auf iPhones vor. Diese lagen in China im ersten Quartal mit 15 Prozent Marktanteil auf Platz 5.

Laufende Updates sind unerlässlich für IT-Sicherheit. Damit sind Android-Handys in China im Hintertreffen, weil Googles Play Store in dem Land nicht zugelassen ist (wohl aber in Hongkong). Also können Updates nicht auf dem anderswo üblichen Weg eingespielt werden; stattdessen betreiben chinesische Smartophone-Anbieter eigene Plattformen für den Vertrieb von Handysoftware und deren Updates. Diese Plattformen stehen unter Kontrolle der chinesischen Regierung. Auch das ist ein Argument für einen US-Konzern, im Reich der Mitte auf Apple-Geräte zu setzen.

(ds)