Microsoft PCManager: Cleaner-Tool fĂĽr Windows

Microsoft werkelt an einer eigenen PC-Optimierungssoftware. Eine öffentliche Beta ist verfügbar. Sie scheint jedoch noch sehr instabil zu sein.

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(Bild: Wachiwit/Shutterstock.com)

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Microsoft arbeitet an einer eigenen Rechner-EntrĂĽmpelungssoftware fĂĽr Windows. Die soll das Windows-System optimieren und Nutzern helfen, etwa groĂźe Dateien aufzuspĂĽren und auch sonstig das System in Schuss zu halten.

Die Hoffnung ist, dass Microsofts PCManager dabei weniger destruktiv vorgeht als die bekannten kommerziellen PC-Optimierungstools. Die neigen erfahrungsgemäß gelegentlich dazu, wichtige Einstellungen zu verdrehen und mehr zu schaden als zu nutzen.

Der Installer steht auf der Webseite von Microsoft als öffentliche Beta der Version 2.3 bereit. Der installiert die Version 1.2.3.2 der Software; im Microsoft Store ist hingegen Version 1.2.3.0 erhältlich. Zwar liegt die Seite auf Chinesisch vor, der Installer spricht dann aber englisch mit internationalen Nutzern, etwa auf deutschen Windows-Systemen.

Die nur 5,5 MByte große Installationsdatei lädt Komponenten beim Installationsprozess herunter, es handelt sich um einen Online-Installer. Nach der Installation nimmt die Software 31 MByte auf der Platte ein laut Windows-Softwareübersicht. Die Version aus dem MS Store beansprucht hingegen rund 45 MByte. Die Software soll ab Windows 10 1809 laufen.

Die Versprechen, die Microsoft auf der Webseite zu dem Programm macht, klingen sehr PC-Optimierer-typisch: Microsoft PCManager soll die Systemabfälle beseitigen, dabei belegte Ressourcen freigeben und damit das Windows wieder "so schnell wie neu" machen. Er scheint auch nützliche Systemfunktionen zu aktivieren. Neben dem Aufräumen von Systemspeicherplatz und Unterstützung bei der Verwaltung großer Dateien soll er eine Speicheroptimierung aktivieren, die automatisch temporäre Dateien entrümpelt sowie bei der Verwaltung von Cloudspeicher-Inhalten hilft. Als weiteren Punkt nennt Microsoft die Virensuche mit dem Tool.

Es handelt sich bei dem Microsoft PCManager um eine Benutzeroberfläche, die bereits vorhandene Systemfunktionen unter einer übersichtlicheren Oberfläche vereint und anbietet. Die Laufwerks- beziehungsweise Datenträgerbereinigung, die Automatismen dazu, die Unterstützung beim Auffinden großer Dateien – all das bietet Windows bereits in den Systemeinstellungen etwa unter Einstellungen -> System -> Speicher. Die Virenscanner-Funktionen des Microsoft Defender sind ebenfalls in den Tiefen der Systemeinstellungen vergraben. Sie sind damit jedoch für Laien vergleichsweise schwer erreichbar.

Unter Windows 11 liegen viele der PCManager-Funktionen schon ĂĽbersichtlich gesammelt unter den Einstellungen->System->Speicher versammelt.

(Bild: Screenshot)

Sowohl auf einem Windows-11 21H1-, 2022-Update- als auch auf einem Windows-10-Testsystem wollte die Microsoft PCManager-Software nach der Installation nicht starten. Das Umstellen auf englische Sprache brachte keine Besserung. In der Ereignisanzeige fanden sich lediglich Absturzberichte der Beta-Version. Sie ist also derzeit noch sehr instabil.

Da jedoch alle bereitgestellten Funktionen bereits in Windows integriert sind, lässt sich das grundsätzlich verschmerzen. Auch, wenn sie nicht unbedingt vollständig übersichtlich gebündelt vorliegen. Künftige PCManager-Versionen dürften aller Voraussicht nach stabiler laufen und bringen dann die vereinfachten, komfortableren Zugriffsmöglichkeiten verlässlicher zu den Anwendern.

(dmk)