Microsoft-Prozeß: Schweigsamer IBM-Zeuge

Microsoft-Anwälte haben in einer sechs Stunden langen Anhörung vergeblich versucht, dem IBM-Manager Garry Norris Einzelheiten seiner Anschuldigungen zu entlocken.

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Von
  • Wolfgang Stieler

Microsoft-Anwälte haben in einer sechs Stunden langen Anhörung vergeblich versucht, dem IBM-Manager Garry Norris Einzelheiten seiner Anschuldigungen zu entlocken. Norris wird in der letzten Runde des Anti-Trust-Verfahrens gegen Microsoft als Belastungszeuge der Regierung auftreten und Details über Microsofts Drohungen gegenüber IBM verraten. Nach vorab durchgesickerten Informationen soll er ein Tagebuch über die Lizenzverhandlungen zwischen IBM und Microsoft zwischen 1995 und 1997 geführt haben.

Microsoft-Sprecher Mark Murray wies die Anschuldigungen zurück. Die Streitpunkte zwischen seiner Firma und IBM hätten nichts damit zu tun gehabt, daß IBM Konkurrenzprodukte unterstützt habe. Die Microsoft-Anwälte werden wahrscheinlich versuchen, Norris als unglaubwürdig darzustellen: Nach den wenig erfolgreichen Verhandlungen mit Microsoft - der Preis für eine Windows-Lizenz ist von 95 bis 97 von 9 auf 45 Dollar gestiegen - soll Norris einen Karriereknick erlitten haben. Er hätte also ein Motiv für einen privaten Rachefeldzug gegen Microsoft. (wst)